Anke Meis
ist Leiterin des Bereiches "Kommunikation & Marketing" im Deutschen Stiftungszentrum.
T 0201 8401-204
06.04.2016
Für ihre Arbeiten zu ärztlicher Empathie, Interaktion, Partizipation und Patientenzufriedenheit in der medizinischen Rehabilitation wird die Gesundheitspädagogin Katharina Quaschning mit dem diesjährigen Zarnekow-Förderpreis ausgezeichnet.
"Zwei Ärzte, drei Meinungen" – jeder kennt diesen Spruch. Oft gibt es nicht eine einzig richtige Behandlung, sondern gleichwertige Alternativen. Aber viel zu selten werden diese offen kommuniziert, geschweige denn der Patient mit in die Wahl der Behandlungsmethode einbezogen. Umso verständlicher ist die daraus resultierende Verunsicherung vieler Patienten. Besonders dann, wenn sie sich als chronisch Kranke in einer Rehabilitationsklinik einem ganzen Behandlungsteam gegenübersehen.
Katharina Quaschning hat in ihrer Masterarbeit im Studiengang Gesundheitspädagogik der Pädagogischen Hochschule Freiburg Patienten und ihre Interaktion mit dem Behandlungsteam in den Fokus genommen. Kann das Konzept der gemeinsamen Bestimmung von Therapiezielen die Patientenzufriedenheit und Behandlungsakzeptanz in der medizinischen Rehabilitation messbar steigern? Für diese Untersuchung standen der Gesundheitspädagogin 402 Patientendatensätze aus 11 Rehabilitationseinrichtungen in ganz Deutschland zur Verfügung.
Quaschning konnte zeigen, dass Empathie und eine gute Interaktion im Team starke Prädiktoren für die Zufriedenheit der Patienten und den Erfolg der Behandlung sind. Auf dieser Grundlage konzipierte sie das Schulungsmanual "Fit für PEF", das sich an interprofessionelle Teams in der medizinischen Rehabilitation richtet. Dieses Werkzeug erlaubt, das Konzept der sog. partizipativen Entscheidungsfindung (PEF) in den klinischen Alltag zu implementieren und die Akzeptanz der Behandlung zu optimieren. "Fit für PEF" ist somit ein geeigneter Hebel, die Nachhaltigkeit von medizinischen Rehabilitationsbehandlungen zu fördern.
Der mit 5.000 Euro dotierte Förderpreis wird von der Zarnekow-Stiftung im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft an junge Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen verliehen, die sich in herausragender Weise mit einem rehabilitationswissenschaftlichen Thema befasst haben. Die Stiftung schreibt ihren Preis jährlich in Kooperation mit der Gesellschaft für Rehabilitationswissenschaften aus.
Die Preisverleihung fand im Rahmen des 23. Rehabilitationswissenschaftlichen Kolloquiums am 12. März 2014 im Kongresszentrum Karlsruhe statt. Der Zarnekow-Förderpreis wird in diesem Jahr zum dreizehnten Mal verliehen.
ist Leiterin des Bereiches "Kommunikation & Marketing" im Deutschen Stiftungszentrum.
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