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Berliner Vorschul­projekt für geflüchtete Kinder ausge­zeichnet

16.12.2017

Die Stiftung Jona will Flüchtlingskindern den Einstieg ins deutsche Bildungssystem erleichtern, durch die spielerische Vermittlung von Sprache und Kultur. Sie erhält dafür den Sonder-Primus Grenzenlos der Stiftung Bildung und Gesellschaft.

Den mit 1.000 Euro dotierten Preis verleiht die Stiftung Bildung und Gesellschaft an zivilgesellschaftliche Projekte, die sich speziell für die Bildung von geflüchteten oder zugewanderten Kindern und Jugendlichen engagieren.

Im Dezember hat die Jury "Jona’s Vorschulprojekt für geflüchtete Kinder" ausgewählt: Zwölf Kinder aus Flüchtlingsheimen in Berlin-Spandau werden im Jahr vor ihrer Einschulung täglich betreut. In zwei Kleingruppen lernen sie spielerisch Grundlagen der deutschen Sprache. 

"Wir haben das Ziel, dass sie mit einem aktiven Wortschatz bis zu 550 Wörtern in eine Regelklasse eingeschult werden können", erklärt die Ärztin Angelika Bier, die gemeinsam mit ihrem Mann Jürgen Bier die Stiftung Jona 2005 gegründet hat.

Das Vorschulprojekt geht aber über Sprachvermittlung weit hinaus: Betreut von ausgebildeten Kindheitspädagoginnen, sollen sich die Kleinen im Alltag zurechtfinden und mit der noch weitgehend unbekannten Umgebung vertraut werden. Das gemeinsame Essen und das Einüben von Umgangsformen gehören dazu, ebenso das Erlernen von Grundfähigkeiten wie Schuhe binden. Bewegung an der frischen Luft und Ausflüge zum Beispiel in den Zoo runden das Programm ab. In dem von der Stiftung betriebenen "Jona’s Haus" kommen die Flüchtlingskinder auch schnell in Kontakt mit Gleichaltrigen, die einen anderen kulturellen Hintergrund mitbringen. So können sie Freundschaften auch außerhalb der Gemeinschaftsunterkunft schließen.

Foto: Stiftung Jona
Foto: Stiftung Jona
Foto: Stiftung Jona
Foto: Stiftung Jona

"Für unser Wirken sehen wir es als zentral an, das Kind und seine Familie auch über das Projekt hinaus zu fördern, und dies über einen längeren Zeitraum", ergänzt Angelika Bier. Ein "Patenmodell", bei dem die ehrenamtlichen Deutschlehrer der Stiftung eine Schlüsselfunktion einnehmen, hält die Verbindung zwischen Familie und Jona’s Haus auch nach der Einschulung. Die Eltern erhalten zweimal pro Woche Deutschunterricht, bekommen Unterstützung durch eine arabischsprachige Familienhelferin und können das sonntägliche interkulturelle Familiencafé besuchen.

"Flüchtlingskinder haben bislang nur wenig im Fokus von Förderaktivitäten gestanden", meint Birgit Ossenkopf, stellvertretende Geschäftsführerin der Stiftung Bildung und Gesellschaft. Die Jury würdigt die kluge Verknüpfung von Sprachförderung und spielerischem "Ankommen" für diese Zielgruppe, die spezielle Anforderungen hat. Birgit Ossenkopf: "Das Projekt bereitet die Kinder sehr gut auf den Schulstart vor – eine Initiative mit Vorbildcharakter."

 

Der Sonder-Primus Grenzenlos wird 2018 durch den Sonder-Primus Digital abgelöst. Viermal im Jahr prämiert die Stiftung Bildung und Gesellschaft zivilgesellschaftliche Initiativen, die Kinder und Jugendliche auf das Leben in einer digitalen Welt vorbereiten. Die erste Auszeichnung wird im März 2018 vergeben. Der Preis ist mit 1.000 Euro dotiert. Zusätzlich erhalten die ausgezeichneten Initiativen jeweils 500 Euro für den Besuch einer Weiterbildung.
Bewerbungen sind ab sofort online möglich

Pressekontakt

Anke Meis (Foto: Sven Lorenz)

Anke Meis

ist Leiterin des Bereiches "Kommunikation & Marketing" im Deutschen Stiftungszentrum.

T 0201 8401-204

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Ansprechpartnerin bei der Stiftung Jona:

Angelika Bier
T 030 882-1418
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