Zukunftsmission Bildung
Details zur Gemeinschaftsinitiative des Stifterverbandes und seiner Partner
STIFTUNGEN ALS PARTNER DER ZUKUNFTSMISSION BILDUNG
In der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins Stiftung&Sponsoring stellt Dr. Mathias Winde vom Stifterverband vor, wie Stiftungen an der Gemeinschaftsinitiative "Zukunftsmission Bildung" relevant mitwirken.
Bildung ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Zukunft. Die im Vorstand des Stifterverbandes engagierten Unternehmen haben deshalb im Februar 2024 die Zukunftsmission Bildung ins Leben gerufen, die unser Bildungssystem stärken soll. Sie arbeitet auf vier große Ziele hin: mehr und besser ausgebildete Lehrkräfte, stärkere Vermittlung von Future Skills, mehr Fachkräfte mit MINT-Kompetenzen für den deutschen Arbeitsmarkt und eine bessere Zusammenarbeit von Schulen und außerschulischen Bildungsträgern. Stiftungen spielen in der Gemeinschaftsinitiative eine zentrale Rolle.
Ein Ziel der Zukunftsmission: Die Lehrkräftebildung so verändern, dass an den Schulen mehr und besser ausgebildete Lehrende ankommen. Wir wollen dazu beitragen, die Lehrkräftelücke zu halbieren – von prognostizierten 68.000 auf 34.000 offene Stellen im Jahr 2030. Lehrkräfte benötigen außerdem verstärkt digitale Kompetenzen, um diese auch vermitteln zu können. Stiftungen können sich je nach Interesse, Schwerpunkt und Ressourcen einbringen und Maßnahmen gemeinsam entworfen werden. Sie reichen von Netzwerk- und Öffentlichkeitsarbeit über die Bereitstellung von Fortbildungsangeboten für den KI-Campus bis hin zur finanziellen Förderung. Denkbar sind hier Stipendien oder die Unterstützung von Veranstaltungen oder Studien. Unabhängig von staatlichen Strukturen können Stiftungen oft flexibel und schnell auch unkonventionelle Lösungsansätze verfolgen. Ihre Praxiserfahrung gibt ihrem Wort Gewicht im Gespräch mit der Politik, und sie sind wertvolle Multiplikatoren.
Gut ein Viertel der Partner, die sich in der Zukunftsmission gezielt für Lehrkräfte engagieren, sind Stiftungen, darunter die Helga Breuninger Stiftung, die Heraeus-Bildungsstiftung oder die Hopp Foundation. Sie verfolgen wirkungsvolle, fokussierte Ansätze im Bereich der digitalen Bildung oder der Flexibilisierung von Ausbildungswegen. So möchte zum Beispiel die TÜV SÜD Stiftung Deutschlandstipendien in Mangelfächern aufsetzen. Zum einen sollen angehende Lehrkräfte im Bereich Informatik an den Universitäten Hamburg und Rostock sowie der Universität des Saarlandes gefördert werden. Da diese Bundesländer bereits verpflichtenden Informatikunterricht an ihren weiterführenden Schulen eingeführt haben, entsteht kurzfristig ein enormer Bedarf an qualifizierten Lehrkräften. Die zweite Gruppe sind Studierende, die sich nach einem fachlichen Bachelor-Studium für den Quereinstieg für berufliche Schulen an der TU Berlin oder der Europa-Universität Flensburg entscheiden.
Die Zukunftsmission hat den Anspruch, erfolgreiche Programme und Pilotprojekte zu verstetigen und systemisch in die Breite zu tragen. Dies soll über die Veröffentlichung von Studien und Handlungsempfehlungen, die Vernetzung relevanter Akteure und den direkten Austausch mit politischen Entscheidungsträgern gelingen. In Werkstattgesprächen sollen deshalb ab Herbst 2024 gemeinsam mit Akteuren aus allen Bereichen und Phasen der Lehrkräftebildung, politischen Entscheidungsträgern und Vertretern der Zivilgesellschaft – und ausgehend von der jeweiligen landespolitischen Situation – konkrete Reformmaßnahmen in verschiedenen Bundesländern diskutiert und vereinbart werden. Auch hier bringen sich Stiftungen aktiv ein, beispielsweise die Ambos-Stiftung in Sachsen. Dort können auch eigene Projekte kooperierender Stiftungen präsentiert werden, was die Zusammenarbeit auch für kleinere Stiftungen attraktiv macht.
Der Artikel erschien zuerst in Stiftung&Sponsoring, Ausgabe 4/2024.
KURZ & KNAPP
Stiftungen sind als Partner der Zukunftsmission Bildung durch ihre finanzielle Unterstützung, Expertise, Netzwerke und Innovationskraft unverzichtbar. Im Bereich der Lehrkräftebildung treiben sie aktiv die digitale Bildung und Öffnung der Ausbildungswege voran. Diese Partnerschaften sind ein wichtiger Baustein für die Gestaltung einer zukunftsfähigen Bildungslandschaft.
DER AUTOR
Dr. Mathias Winde ist Mitglied der erweiterten Geschäftsführung des Stifterverbandes. Er leitet das Handlungsfeld "Bildung & Kompetenzen" und ist dort verantwortlich für die Umsetzung der Zukunftsmission Bildung.
Als führende Grantmaking-Zeitschrift im deutschsprachigen Raum widmet sich Stiftung&Sponsoring dem gesellschaftlich wichtigen Feld gemeinnütziger Aktivitäten aus der Sicht der Stifter, Spender und Sponsoren, der Macher und Mitarbeiter: Mit viel Praxisorientierung und hoher fachlicher Kompetenz, national und international. Das Fachmagazin bietet Beiträge zu aktuellen Praxisthemen aus Stiftungsmanagement, Stiftungsrecht und Steuerrecht, Fördertätigkeit und Vermögensverwaltung, Marketing und Kommunikation, außerdem Interviews mit bekannten Persönlichkeiten, Branchennews und Rezensionen. Spezialdossiers zu aktuellen Themen sind in der regelmäßigen Fachbeilage "Rote Seiten" zu finden.
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