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Ein Tochterunternehmen des Stifterverbandes

Keine Panik: Was Stiftungsanleger jetzt wissen müssen

Die Wiederwahl von Donald Trump und das Ende der Ampelkoalition haben die Kapitalmärkte bewegt. Stiftungsanleger sollten mit ruhiger Hand agieren.

Monatelang haben Wirtschaftsforscher, Banker und Unternehmer vor der Wiederwahl gewarnt, jetzt ist es geschehen: Donald Trump wird der 47. US-Präsident und scheint durchaus gewillt, seinen wirtschaftspolitischen Ankündigungen auch Taten folgen zu lassen. Statt großer Depression gab es an den US-Kapitalmärkten in Reaktion darauf erstmal ein Kursfeuerwerk. Das ist nachvollziehbar, denn tatsächlich können US-Firmen aufgrund der geplanten Steuererleichterungen und Deregulierungsmaßnahmen mit weiteren positiven Impulsen rechnen. Dennoch bleiben auch die Bedenken hinsichtlich einer neuerlichen Trumpschen Wirtschaftspolitik weiter bestehen.

Risikofaktoren sind die zu erwartende signifikant steigende Staatsverschuldung, neue Inflationsschübe und höhere Zinssätze. Ökonomen sehen zudem die Gefahr der politischen Einflussnahme auf die Notenbank (Fed) und einer Schwächung der Gewaltenteilung, die die Unabhängigkeit der Justiz gefährden könnte.

Vermögensanlage (Foto: Pexels)
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 Vor allem die von Trump angekündigten Importzölle von 10 bis 20 Prozent auf europäische Waren und 60 Prozent auf Waren aus China könnten im Land selbst die Inflation weiter entfachen. Der Welthandel würde insgesamt massiv beeinträchtigt werden. Besonders betroffen wären exportabhängige Nationen wie Deutschland, und hier insbesondere kleine und mittlere Unternehmen.

In Deutschland richten sich nach dem Aus der glücklosen Ampelregierung die Hoffnungen daher auf eine schnelle Regierungsbildung nach den Wahlen am 23. Februar 2025. Von der künftigen Regierung erwarten Unternehmen wie Anleger vor allem stabile Verhältnisse und Planungssicherheit. Entsprechend stellt eine möglicherweise schwierige und langwierige Regierungsbildung einen hohen Risikofaktor für 2025 dar, wodurch sich auch die erhofften gesetzgeberischen Impulse für die Wirtschaft weiter verzögern könnten.

Stiftungen sollten unverändert ihre Anlagerichtlinien regelmäßig überprüfen und mit ruhiger Hand agieren.

 
Insbesondere für langfristig orientierte Anleger im Stiftungssektor haben die bisherigen Reaktionen der Kapitalmärkte auf die US-Wahlen und die Regierungskrise in Deutschland bislang keine nennenswerten Auswirkungen gehabt. Ein aktives Anlagemanagement mit entsprechenden Anpassungen der Anlagestrategie könnten allerdings durchaus sinnvoll und notwendig werden. Die Grundregel bleibt weiterhin, eine möglichst große Risikostreuung durch Diversifizierung anzustreben. Das Motto für 2025 lautet: Es gibt keinen Grund zur Panik, aber es ist auch nicht die Zeit für ein Laisser-faire im Vermögensmanagement.

Bei den Portfolioaufstellungen der vom Deutschen Stiftungszentrum betreuten Stiftungen wurde in den vergangenen Jahren bereits viel Wert auf Stabilität und Risikooptimierung gesetzt. Das DSZ verfolgt eine langfristige Anlagestrategie, bei der kurzfristige Volatilitäten abgefedert werden und meist kein direktes Eingreifen erfordern. Stiftungen, die vom Deutschen Stiftungszentrum betreut werden, haben die Möglichkeit, in die Spezialfonds des Stifterverbandes zu investieren, die eine breite Diversifikation über verschiedene Anlageklassen, Segmente und Regionen bieten. Im Spezialfonds-Bereich entfallen die typischen Ausgabeaufschläge und Kaufprovisionen, die normalerweise bei Publikumsfonds anfallen. Die internen Gebühren der Fonds sind niedrig und orientieren sich an den Kosten eines institutionellen Investors. Je nach den Vorgaben der Anlagerichtlinie und den individuellen Präferenzen der Stiftung können Fonds mit unterschiedlichen Rendite-/Risikoprofilen gewählt werden.