06.04.2016
Der Unternehmer und Stifter ist im Alter von 86 Jahren verstorben.
Der Stifterverband trauert um den Stifter Klaus Dyckerhoff, der am 9. März 2014 im Alter von 86 Jahren in seinem Wiesbadener Geburtsort Mainz-Amöneburg verstarb.
Klaus Dyckerhoff wuchs in einem Haus vor dem Tor des Stammwerkes der Firma Dyckerhoff & Söhne auf und besuchte in Amöneburg die Schule. Nach seinem Abitur verbrachte er fünf Jahre in Südamerika und studierte in Asunción (Paraguay), Darmstadt und Clausthal-Zellerfeld, wo er 1956 auch promovierte.
Seinen beruflichen Werdegang setzte er bei der Friedrich Krupp GmbH fort, für die er u.a. eine Stahlbau-Anstalt in Bogotá (Kolumbien) leitete und in deren Vorstand er Mitte der 1970er Jahre berufen wurde. Als selbstständiger Industrieberater lenkte Klaus Dyckerhoff als Aufsichtsrat viele Jahre die Geschicke der Dyckerhoff AG und weiterer Industrieunternehmen.
Seine Bodenständigkeit und sein Gefühl für unternehmerische Verantwortung zeigten sich in vielfältiger Weise. Im Jahr 1994 gründete er gemeinsam mit seiner Frau Edith die Dres. Edith und Klaus Dyckerhoff-Stiftung, die sich in besonderer Weise für die Förderung von Wissenschaft und Forschung sowie für Bildung im Bereich der Baustoffe einsetzt. Mit der Förderung von jungen Erwachsenen im Bildungsbereich wollte das Ehepaar diesen Menschen dieselben Startchancen ermöglichen, die sie selbst und ihre vier Kinder aufgrund ihrer Herkunft hatten. Bildung war für das Ehepaar Dyckerhoff schon immer der Schlüssel für eine bessere und gerechtere Welt: "Bei meinen mehrjährigen Aufenthalten im Ausland haben wir erkannt, dass die häßlichste Seite des Kapitalismus die Arbeitslosigkeit ist. Sie ist umso höher, je geringer der Grad der Ausbildung der Menschen ist."
Der von der Stiftung ausgeschriebene und weltweit bedeutende Klaus-Dyckerhoff-Preis wird seit 2007 alle zwei Jahre vergeben und würdigt wegweisende Forschungsbeiträge oder berufliche Leistungen bei der Entwicklung von Anwendungs- und/oder Herstellungsverfahren im Bereich hydraulischer Bindemittel. Der Einsatz von Klaus Dyckerhoff ging weit über die deutschen Grenzen hinaus: Als Gründungsmitglied des deutsch-kolumbianischen Freundeskreises engagierte er sich, damit in Kolumbien Schulen gebaut werden konnten.
Zuletzt lag ihm die Verbesserung der Lebensqualität in Mainz-Amöneburg besonders am Herzen. Er zog in sein Elternhaus zurück und verbrachte dort seine letzten Lebensjahre. Unter dem Dach der Stiftung hat er mit seiner Frau einen Sonderfonds ins Leben gerufen, um die Lebensqualität der Menschen in Amöneburg zu verbessern. Die Zahl seiner Initiativen für "seinen" Stadtteil war groß. Er veranstaltete einen städtebaulichen Wettbewerb und initiierte das Amöneburger Haus der Vereine, das im April 2014 eröffnet und seinen Namen tragen wird.
Aufgrund seines herausragenden Engagements in seiner Heimatstadt erhielt Klaus Dyckerhoff 2011 die Bürgermedaille der Landeshauptstadt Wiesbaden in Gold.
ist Leiterin des Bereiches "Kommunikation & Marketing" im Deutschen Stiftungszentrum.
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