Anke Meis
ist Leiterin des Bereiches "Kommunikation & Marketing" im Deutschen Stiftungszentrum.
T 0201 8401-204
30.03.2016
Die Staatsbibliothek zu Berlin bewahrt und präsentiert Weltkulturerbe: Bei der Bertha Benz-Vorlesung am 9. Juli 2015 in Heidelberg berichtet Barbara Schneider-Kempf über den Auftrag, Forschung und Kultur bestmöglich zu dienen.
Von Meisterhand notierte Kompositionen, von Forschergeist getriebene naturwissenschaftliche Notizen, die prächtigste Gutenberg-Bibel der Welt – die Staatsbibliothek zu Berlin bewahrt hochkarätiges Kulturerbe: von Bach 80 Prozent der Kompositionen, von Mozart fünf seiner großen Opern, von Beethoven neben der 9. Sinfonie auch die Nr. 4, 5, 7 und 8, von Humboldt den wissenschaftlichen Nachlass. Elf Millionen Bücher und unermessliche handschriftliche Schätze bilden den seit über 350 Jahren gewachsenen und rege benutzten Bestand. Gebäude und Sammlungen wurden im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt. Die inzwischen wiedergewonnene Strahlkraft der Bibliothek wird dadurch getrübt, dass kriegsbedingt kostbare Teile des Kulturerbes in Polen und Russland lagern. In Kooperation mit der polnischen Seite ist inzwischen einiges erreicht worden, um dennoch das Arbeiten mit den Beständen komfortabel zu gestalten. Barbara Schneider-Kempf erläutert, wie sie ihrem Auftrag, der Forschung und Kultur bestmöglich zu dienen, gerecht wird und getrennte Sammlungen virtuell wieder zusammenfügt.
Barbara Schneider-Kempf war seit 1984 an den Universitätsbibliotheken in Hannover und Duisburg tätig. 1992 wurde sie Direktorin der neu gegründeten Universitätsbibliothek Potsdam, seit 2004 ist sie Generaldirektorin der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz. Sie ist Mitglied mehrerer international tätiger Organisationen.
Zur Bertha Benz-Vorlesung
Durch ihr selbstbewusstes Auftreten und ihre energische Anteilnahme an den Erfindungen ihres Ehemannes avancierte Bertha Benz zu einer Pionierin der Technik – ein Gebiet, zu dem Frauen ihrer Zeit üblicherweise keinen Zugang hatten. Im August 1888 fuhr sie mit dem Patent-Motorwagen von Carl Benz von Mannheim nach Pforzheim und bewies so erstmals die Tauglichkeit des Automobils für Fernfahrten. Seit 1987 erinnert die Daimler und Benz Stiftung mit der Vortragsreihe an diese tatkräftige Frau und würdigt damit die Bedeutung von Frauen in Wissenschaft, Politik und Gesellschaft. Als Vortragende sprechen Frauen aus verschiedenen Bereichen des öffentlichen Lebens zu Themen ihrer Wahl. Im Rahmen der Bertha Benz-Vorlesung wird der Bertha Benz-Preis verliehen. Mit dem Preis würdigt die Daimler und Benz Stiftung die herausragende Promotion einer jungen deutschen Ingenieurin. Er wird einmal jährlich verliehen und ist mit 10.000 Euro dotiert.
Die Daimler und Benz Stiftung
Impulse für Wissen – die Daimler und Benz Stiftung verstärkt Prozesse der Wissensgenerierung. Ihr Fokus richtet sich dabei auf die Förderung junger Wissenschaftler, fachübergreifende Kooperationen sowie Forschungsprojekte aus sämtlichen wissenschaftlichen Disziplinen. Die operativ tätige und gemeinnützige Stiftung zählt zu den großen wissenschaftsfördernden Stiftungen Deutschlands.
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