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Friedlieb Ferdinand Runge – Preis für unkonventionelle Kunstvermittlung 2015 vergeben

29.03.2016

Der von der Stiftung Preußische Seehandlung alle zwei Jahre ausgelobte Friedlieb Ferdinand Runge - Preis für unkonventionelle Kunstvermittlung ist von dem Juror Prof. Dr. Christian Demand für das Jahr 2015 der Münchner Kunsthistorikerin Dr. Gabriele Sprigath zuerkannt worden.

Mit dem Friedlieb Ferdinand Runge – Preis für unkonventionelle Kunstvermittlung zeichnet die Stiftung Preußische Seehandlung Persönlichkeiten aus, die als Künstler oder als "Anstifter" die Kunst und Kultur im deutschsprachigen Raum auf außergewöhnliche Weise bereichert und geprägt haben. Das Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro soll den mit dem Preis Ausgezeichneten die Realisierung neuer Projekte ermöglichen helfen. Der Preis wurde zu Ehren von Eberhard Roters (1929-1994), dem Gründer und langjährigen Direktor der Berlinischen Galerie, von der Stiftung Preußische Seehandlung im Jahr 1994 errichtet und ist nach dem Chemiker und Künstler Friedlieb Ferdinand Runge (1794-1867) benannt.

In der Begründung des Jurors heißt es: "Dr. Gabriele Sprigath, geboren 1940 in Eisleben, beschäftigt sich seit fast vier Jahrzehnten mit der Frage, wie man einem interessierten Laienpublikum einen reflektierten Zugang zur Bildenden Kunst vermitteln kann, ohne dabei in erster Linie auf die Bestätigung autoritativen Wissens abzuzielen. Ausgehend von Modellseminaren für die Erwachsenenbildung, die sie als junge Kunsthistorikerin Ende der 1970er-Jahre konzipierte, hat sie dazu ein eigenes Veranstaltungsformat entwickelt, die sogenannten 'Bildergespräche'. Diese anderthalbstündigen konzentrierten Werkbetrachtungen, die Gabriele Sprigath seit 1979 parallel zu ihrer kunsthistorischen Forschungs- und Lehrtätigkeit und ohne feste institutionelle Anbindung für kleine Gruppen in Museen der gesamten Bundesrepublik anbietet, sollen die Teilnehmer ausdrücklich nicht belehren, sondern sie dazu animieren, 'ihren eigenen Augen zu trauen'. Das ist in zweierlei Hinsicht eine anspruchsvolle Aufgabe, die neben profunder Sachkenntnis ein außergewöhnlich hohes Maß an Taktgefühl und Urteilskraft verlangt. Zum einen, weil gerade Menschen, die wenig Erfahrung im Umgang mit Kunst und Kunstliteratur haben, im Museum in der Regel ausdrücklich verbindliche Erklärungen und Deutungen einfordern. Zum anderen, weil der Verzicht auf bindende kategoriale Vorgaben und die Betonung des Dialogischen für Gabriele Sprigath ausdrücklich nicht die Preisgabe qualitativer Differenzierung einschließt."

Die Preisverleihung findet am 1. Dezember 2015 um 19:00 Uhr in der Berlinischen Galerie, Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur, statt. Der Eintritt ist frei; Einladungen werden versandt; Anmeldungen bei der Stiftung sind erforderlich.