Treuhandstiftungen werden in Deutschland immer beliebter. Warum sich Stifter und Stifterinnen für diese Stiftungsform entscheiden, hat der Bundesverband Deutscher Stiftungen untersucht. Demnach wollen Stifterinnen und Stifter, die für ihre unselbständige Stiftung einen Vertrag mit einem Treuhänder schließen, vor allem von Verwaltungsaufgaben entlastet werden und setzen dabei auf die Expertise des Treuhänders. Das geben je zwei Drittel der Treuhandstiftenden an, die sich an einer Umfrage für die jüngst erschienene Studie "Stifterinnen und Stifter in Deutschland. Engagement – Motive – Ansichten" beteiligten. Der Bundesverband Deutscher Stiftungen legt damit erstmals aussagekräftige Daten über Treuhandstiftende vor.
Nach aktuellen Schätzungen werden in Deutschland seit einigen Jahren inzwischen sogar deutlich mehr treuhänderische als rechtsfähige Stiftungen errichtet. Rund 20.000 Treuhandstiftungen soll es bereits in Deutschland geben, wobei die genaue Anzahl unbekannt ist. Denn anders als rechtsfähige Stiftungen werden Treuhandstiftungen nicht von der Stiftungsaufsicht erfasst. "Treuhandstiftungen wurden lange unterschätzt. Die neuen Daten zeigen jedoch, dass diejenigen, die Treuhandstiftungen errichten, nicht weniger engagiert sind als andere Stifter. Ob Treuhandstiftung oder selbstständige Stiftung: Das bürgerschaftliche Engagement steht bei beiden Stiftungen im Vordergrund. Angesichts des großen Trends zu Treuhandstiftungen passt es gut, dass diese Stiftungsform jetzt näher beleuchtet wurde", sagt Prof. Dr. Michael Göring, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen und der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius.