09.08.2016
Vielseitige Forschung in den Geowissenschaften zeichnen die beiden Preisträger der Auszeichnung der Deutschen Forschungsgemeinschaft aus.
Max Frenzel, der sich in seiner Doktorarbeit an der TU Bergakademie Freiberg mit Lagerstättenforschung befasst, und Andreas H. Schweiger, der an der Universität Bayreuth in der Ökologie/Biogeografie promoviert, haben unter den 17 eingegangenen Bewerbungen die Jury überzeugt. Sie erhalten je 1.500 Euro für wissenschaftliche Zwecke aus der vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft verwalteten Bernd Rendel-Stiftung. Das Preisgeld soll den Preisträgern die Teilnahme an internationalen Kongressen und Tagungen ermöglichen.
Max Frenzel (27) hat die Jury vor allem mit seiner vielseitigen wissenschaftlichen Arbeit beeindruckt. Er hat bereits in der Biomineralogie, der Lagerstättenkunde, der Strukturgeologie und der Geochemie gearbeitet und publiziert. Hinzu kommt seine internationale Erfahrung: Vor Beginn seiner Doktorarbeit in der Lagerstättenlehre in Freiberg erhielt er im englischen Cambridge sowohl für seinen Bachelor-Abschluss als auch seinen Master of Geological Sciences "First Class Honours". Seine Erkenntnisse in der Lagerstättenkunde sind nicht nur wissenschaftlich herausragend, sondern auch gesellschaftlich relevant. Er fragt unter anderem danach, wie verschiedene Rohstofftypen und geologische Faktoren sich auf die globale Verfügbarkeit und mithin die wirtschaftliche Nutzung bestimmter Elemente auswirken. Dazu gehören Gallium, Germanium und Indium, die für moderne Hochtechnologieanwendungen vonnöten sind.
Andreas Hubert Schweiger (27) hat Ökosysteme und ihre komplexen Zusammenhänge als Forschungsthema. Er versucht, ihre Reaktionen auf Veränderungen zu verstehen, um so Auswirkungen historischen und gegenwärtigen menschlichen Handelns für die Zukunft abschätzen zu können. Vor der in Angriff genommenen Dissertation an der Universität Bayreuth zum Thema Wasserquellen hat er zunächst Umweltsicherung an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf studiert und danach einen Master of Sciences in Biodiversität und Ökologie in Bayreuth abgeschlossen. Die Jury hob sowohl die Diplomarbeit zur Nahrungsökologie des Steinadlers im Werdenfelser Land als auch die Masterarbeit über Pflanzenwachstum am Kilimandscharo als "ausgezeichnet" hervor. Außerdem überzeugte Schweiger durch eine hohe Zahl an Publikationen in renommierten Fachjournalen sowie sein Engagement beim Weltkongress der International Biogeography Society im Jahr 2015 in Bayreuth.
Als Kriterien für die Preisvergabe gelten Qualität und Originalität der bisherigen Forschungsarbeiten, die jedoch noch nicht abgeschlossen sein müssen (Diplom- bzw. Masterarbeiten, laufende Dissertationen oder andere Arbeiten). Besondere Beachtung bei der Preisvergabe finden der gewählte Forschungsansatz sowie das wissenschaftliche Potenzial der Kandidaten.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) vergibt seit 2002 jährlich die Bernd Rendel-Preise an Nachwuchs-Geowissenschaftler mit Hochschulabschluss, die noch nicht promoviert sind. Verliehen wird der Bernd Rendel-Preis am 28. September 2016 im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Geologischen Gesellschaft – Geologische Vereinigung (DGGV) in Innsbruck.
ist Leiterin des Bereiches "Kommunikation & Marketing" im Deutschen Stiftungszentrum.
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