15.09.2016
Die Münchener Universitätsgesellschaft hat den 3. Nachwuchstag der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft gefördert.
Der Arbeitsalltag für Wissenschaftler ist vielfältig und anspruchsvoll. Neben der eigenen Forschung sind (angehende) DoktorandInnen und Post-DoktorandInnen angehalten, zu publizieren, zu lehren, Drittmittel einzuwerben und sich zu vernetzen. Die Deutsche Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft (DGPuK) fördert deshalb den Nachwuchs mit einer eigenen Tagung, die auf diese vielfältigen Anforderungen vorbereiten soll. Nach Mainz und Berlin trafen sich dieses Mal 135 Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom 8. bis 10. September 2016 an der LMU München, gefördert von der Münchener Universitätsgesellschaft, die unter dem Dach des DSZ betreut wird.
Ziel dieses 3. DGPuK-Nachwuchstags war neben der inhaltlichen Förderung die Vernetzung untereinander. Beim hierfür ins Leben gerufenen Science Dating wurden die Teilnehmer nach Forschungsschwerpunkten in Gruppen eingeteilt und tauschten sich in kurzen Zwiegesprächen über ihre Forschung aus.
Gut zwei Drittel der TeilnehmerInnen gaben an, aktuell DoktorandInnen zu sein. Das restliche Teilnehmerfeld teilte sich in Post-DoktorandInnen und angehende DoktorandInnen auf. In 16 verschiedenen Vorträgen, Diskussionsrunden und Workshops stand jeweils eine der drei Gruppen im Fokus. Die 27 Referentinnen und Referenten gingen mit großer Bereitschaft auf diese individuellen Präferenzen der Teilnehmer ein. So fand neben Slots zu klassischen akademischen Tätigkeiten (Forschen, Lehren, Publizieren) etwa das Thema Selbstvermarktung Platz. Richard Lemke (Universität Mainz) berichtete von seinen Erfahrungen und gab Tipps für den Umgang mit Interviewern. Rasmus Kleis Nielsen (University of Oxford) ging auf die Notwendigkeit internationaler Kooperationen ein. Und im Rahmen einer Podiumsdiskussion wurden Karriereoptionen nach der Promotion diskutiert, die statt einer angestrebten Professur den Wechsel in die Privatwirtschaft oder ins akademische Umfeld umfassen. Das Ziel einer Professur verfolgten derzeit, wie ein Stimmungsbild zeigte, ohnehin nur rund ein Viertel der ZuhörerInnen.
Grund dafür scheint die teilweise prekäre Arbeitssituation von NachwuchswissenschaftlerInnen. Auf dem Abschlusspodium diskutierten deshalb der Nachwuchs sowie Professoren und Politik über die aktuelle Arbeitsmarktsituation in der Wissenschaft. Tenor: Auch wenn sich die strukturellen Rahmenbedingungen in den vergangenen Jahren etwas verbessert haben, bestehe insbesondere bei akademischen Karrierechancen für Frauen noch genügend Luft nach oben. Bis auf weiteres helfen für das Wohlbefinden des Nachwuchses wohl nur kleinere Schritte. Etwa in Form des Nachwuchstags, der von allen Seiten als ausgesprochener Erfolg gewertet wurde.
Die Universitätsgesellschaft ist einer der ältesten und heute auch einer der größten Universitätsfördervereine in Deutschland. Thomas Mann und Ricarda Huch zählten 1922 zu den Gründungsmitgliedern. Die Münchener Universitätsgesellschaft trägt derzeit mit rund einer dreiviertel Million Euro pro Jahr zur Finanzierung wichtiger Forschungsprojekte an der LMU bei. Durch die stark veränderten Anforderungen an die LMU wird die finanzielle, aber auch die ideelle Zuwendung durch die Universitätsgesellschaft immer bedeutsamer. Mit Blick in die Zukunft wird vor allem die Förderung und Entwicklung unseres akademischen Nachwuchses für den nationalen und internationalen Wettbewerb eine der Kernaufgaben sein. Aber auch die Mitglieder der Gesellschaft profitieren in besonderem Maße von einem hochkarätigen Netzwerk bei den verschiedensten Veranstaltungen wie zum Beispiel dem Stiftungsfest, der höchsten akademischen Feier der LMU im Jahr, den Ringvorlesungen, diversen Podiumsdiskussionen, Sonderführungen und vielem mehr.
ist Leiterin des Bereiches "Kommunikation & Marketing" im Deutschen Stiftungszentrum.
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