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Hans-Kilian-Preis 2017 geht an Professor Dr. Jaan Valsiner, Aalborg

07.02.2017

Der mit 80.000 Euro dotierte internationale Forschungspreis wird am 28. April 2017 in Bochum vergeben.

Die Köhler-Stiftung im Stifterverband spricht den Hans-Kilian-Preis zur Erforschung und Förderung der metakulturellen Humanisation dem Kulturpsychologen Jaan Valsiner von der dänischen Universität Aalborg zu.

Der internationale Forschungspreis wird am 28. April 2017 in Bochum nunmehr zum vierten Male vergeben. Er würdigt exzellente Leistungen von Personen, die neue Einsichten in die geschichtliche und kulturelle Existenz des Menschen und seine veränderliche Psyche vermittelt haben. Der erste Preisträger im Jahr 2011 war der Kulturwissenschaftler Hartmut Böhme, der zweite Preisträger war 2013 der Soziologe und Sozialtheoretiker Hans Joas, die dritte Preisträgerin war 2015 die amerikanische Psychoanalytikerin Jessica R. Benjamin.

Der mit 80.000 Euro dotierte Preis wird alle zwei Jahre vergeben. Benannt ist er nach Hans Kilian (1921-2008), der als Ordinarius für Sozialpsychologie und angewandte Psychoanalyse an der Universität Kassel lehrte. In seiner Arbeit legte er Grundlagen für eine interdisziplinäre Analyse der soziokulturellen und psychischen Evolution des Menschen, den er in der postmodernen globalisierten Welt auf einer neuen Stufe, der "metakulturellen Humanisation", angekommen sah. Darunter verstand Kilian Entwicklungsanforderungen, die für multikulturelle Gesellschaften und eine weltweite, möglichst von Toleranz und wechselseitiger Anerkennung geprägte Praxis interkultureller Kommunikation sind.

 

Der Preisträger Jaan Valsiner

Hans-Kilian-Preisträger 2017: Jaan Valsiner (Foto: privat)
Foto: privat
Jaan Valsiner

Mit Jaan Valsiner zeichnet die Stiftung eine Wissenschaftlerpersönlichkeit aus, deren bisheriges Gesamtschaffen im Feld einer interdisziplinär ausgerichteten Kulturpsychologie höchste internationale Anerkennung genießt. Seine Arbeiten im Bereich der entwicklungs- und sozialpsychologischen Forschung sowie der innovativen Theorie- und Methodenentwicklung finden seit mehreren Jahrzehnten größte Aufmerksamkeit und entfalten weltweit Wirkung.

Neben den exzellenten, ein breites thematisches Spektrum abdeckenden wissenschaftlichen Leistungen stellt die Köhler-Stiftung Valsiners überragenden Beitrag zur nachhaltigen Institutionalisierung der Kulturpsychologie heraus. Dies schließt die Konzeption und Durchführung international nachgefragter Studiengänge und Lehrangebote ebenso ein wie ein außerordentliches Engagement im Feld der Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern.

Jaan Valsiner wird vom Preiskollegium der Köhler-Stiftung als ein vielfältig tätiger Wissenschaftler gewürdigt, der die Kriterien für die Vergabe des Hans-Kilian-Preises 2017 in hervorragender Weise erfüllt. Mit Valsiner werde ein international renommierter Kollege ausgezeichnet, dessen breite Bildung, undogmatische Offenheit und außergewöhnliche Produktivität bestens zum Geist der Arbeiten und Ambitionen Hans Kilians passen.

Nach Professuren in den USA sowie zahlreichen Forschungs- und Lehrtätigkeiten in vielen Teilen der Welt ist Jaan Valsiner seit 2013 Niels Bohr Professor of Cultural Psychology im Department of Communication and Psychology der Aalborg University in Dänemark. Derzeit sind es vier für das Profil des Hans-Kilian-Preises gleichermaßen relevante Bereiche, in denen das von Valsiner konzipierte und geleitete Centre for Cultural Psychology tätig ist: Kulturpsychologie und Ästhetik im urbanen Leben, Kreativitätsprozesse in alltäglichen Sozialpraktiken, Interventionen in der globalisierten Welt sowie Wissenschaftstheorie der Sozialwissenschaften.

Pressefoto des Preisträgers Jaan Valsiner
Bild in druckfähiger Auflösung (JPG)

Das Foto kann kostenfrei für Berichterstattung in Zusammenhang mit dem Hans-Kilian-Preis verwendet werden. Bildnachweis: privat.

 
Die öffentliche Preisverleihung findet statt

am Freitag, 28. April 2017, um 16:00 Uhr
im Veranstaltungszentrum der Ruhr-Universität Bochum,
Universitätsstraße 150, 44801 Bochum

Die Veranstaltung ist öffentlich; Interessierte sind zur Teilnahme eingeladen.
Eine Anmeldung über E-Mail ist jedoch erforderlich.

 

Die Köhler-Stiftung

Die 1987 durch Lotte Köhler errichtete Köhler-Stiftung im Stifterverband fördert die Wissenschaften vom Menschen, und zwar insbesondere solche Gebiete, die das Verständnis des Menschen über sich selbst erweitern. Darunter sind sowohl Forschungsvorhaben auf dem Gebiet der Psychologie und benachbarter Sozial- und Kulturwissenschaften als auch auf dem Gebiet der Medizin zu verstehen. Vorrangig gefördert werden Arbeiten zu psychosozialen Aspekten des menschlichen Zusammenlebens in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

In Zusammenhang mit dem Preis werden vom Hans Kilian und Lotte Köhler-Centrum (KKC) an der Fakultät für Sozialwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum regelmäßig internationale Hans-Kilian-Vorlesungen zur sozial- und kulturwissenschaftlichen Psychologie und integrativen Anthropologie veranstaltet. Die Ergebnisse der Hans-Kilian-Vorlesungen, ebenfalls mit Mitteln der Köhler-Stiftung gefördert, werden veröffentlicht. Mehrere Deutschlandstipendien werden als Lotte-Köhler-Stipendien vergeben. Die Stipendiaten und Stipendiatinnen haben Zugang zum Studierendenkolleg des KKC.

Pressekontakt

Anke Meis (Foto: Sven Lorenz)

Anke Meis

ist Leiterin des Bereiches "Kommunikation & Marketing" im Deutschen Stiftungszentrum.

T 0201 8401-204

E-Mail senden

Ansprechpartner im Hans Kilian und Lotte Köhler-Centrum:

Dr. Pradeep Chakkarath / Viktoria Niebel, M.A.
Lehrstuhl für Sozialtheorie und Sozialpsychologie
Fakultät für Sozialwissenschaft
Ruhr-Universität Bochum
Universitätsstraße 150
44780 Bochum
T 0234 32-572050
F 0234 32-14570
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