Anke Meis
ist Leiterin des Bereiches "Kommunikation & Marketing" im Deutschen Stiftungszentrum.
T 0201 8401-204
13.02.2017
Im Februar zeichnet die Stiftung Bildung und Gesellschaft einen Schulwettbewerb aus, der Interesse an mathematisch-technischen Fragen weckt.
Mathematik zu abstrakt? Informatik zu abgehoben? Naturwissenschaften zu kompliziert und Technik zu trocken?
Die sogenannten MINT-Fächer sind bei vielen unbeliebt, doch hinter der manchmal spröden Fassade stecken viele spannende Themen. Das findet der Hannoveraner Professor Gunnar Friege. Er hat die Idee für den MINT-Fight.
Dieser Wettkampf ist eine spielerische Annäherung an mathematische und naturwissenschaftliche Fragen: In einer öffentlichen Abendveranstaltung treten zwei Teams aus je einer Lehrkraft und drei Schülern aus unterschiedlichen Jahrgangsstufen gegeneinander an. Sie müssen Quizfragen beantworten und Denksportaufgaben meistern. Auch gibt es kleine Experimente auf der Bühne, und die Zuschauer werden zum Beispiel als Publikumsjoker und Darsteller aktiv ins Spiel eingebunden.
"MINT-Themen sind nicht ausschließlich in der Forschung und Entwicklung bedeutsam", sagt Professor Friege. Ganz bewusst schlagen die Aufgaben oft eine Brücke zum Alltag. Friege lehrt an der Universität Hannover Didaktik der Physik, hat die MINT-Fights aber als privates Projekt initiiert. Ihm geht es keineswegs darum, Schulwissen auf alternative Weise abzuprüfen, sondern um die Darstellung der Breite der MINT-Fächer. Die Teilnehmer sind dabei vielfach gefordert: "Im MINT-Fight müssen die Teammitglieder Wissen, Schnelligkeit, Kombinationsfähigkeit, Team- und Entscheidungsfähigkeit unter Beweis stellen." Etwas Mut gehört für die Kontrahenten auch dazu, sich auf großer Bühne vor Publikum der Challenge zu stellen. Schulleitung und Lehrkräfte unterstützen den MINT-Fight zum Beispiel als Jurymitglieder. Alle Teammitglieder werden ausgezeichnet, und das Siegerteam erhält einen Pokal.
An der Heinrich-Heine-Schule in Heikendorf (Schleswig-Holstein) stehen die MINT-Fights mittlerweile jedes Jahr auf dem Programm. Das ehrenamtlich getragene Projekt erreicht vor Ort ein breites Publikum. Gunnar Friege: "Die Aula in Heikendorf war stets bis auf den letzten Sitzplatz gefüllt."
Mit der Tellkampfschule in Hannover hat schon ein zweites Gymnasium das Veranstaltungsformat erprobt. Zwei weitere MINT-Fights sollen im März 2017 folgen. "Ein bis jetzt kaum bekanntes, aber sehr schönes, spielerisches Format, um das Interesse an MINT zu stärken", begründet Dr. Birgit Ossenkopf, stellvertretende Geschäftsführerin der Stiftung Bildung und Gesellschaft, die Entscheidung der Jury.
Der Primus-Preis wird jeden Monat an ein kleines, vorbildhaftes Projekt vergeben. Die Stiftung Bildung und Gesellschaft will damit Initiativen fördern, die ein konkretes Problem in der Kita oder in der Schule vor Ort aufgreifen und lösen wollen. Wichtig ist, dass die Projekte auf alle Regionen übertragbar sind und nicht parallel agieren, sondern an das staatliche Bildungssystem andocken. Lokale Akteure – wie Arbeitsagenturen oder Schulämter, aber auch Unternehmen sowie kulturelle Einrichtungen – sollten einbezogen sein. Aus allen zwölf ausgezeichneten Projekten wird der Primus des Jahres gekürt. Die Wahl zum Primus 2016 findet im April 2017 statt.
Zusätzlich schreibt die Stiftung Bildung und Gesellschaft den Sonder-Primus Grenzenlos aus, um zivilgesellschaftliche Initiativen zu würdigen, die sich speziell für die Bildung von geflüchteten oder zugewanderten Kindern und Jugendlichen engagieren.
ist Leiterin des Bereiches "Kommunikation & Marketing" im Deutschen Stiftungszentrum.
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