Ein Tochterunternehmen des Stifterverbandes Alle Seiten

Ein Tochterunternehmen des Stifterverbandes

Pressemitteilungen

Freie Gedanken für eine freie Zeit

06.07.2017

Für den Urlaub: Die Daimler und Benz Stiftung hat Audio-Video-Podcasts zu seltenen Erkrankungen und erstaunlichen Heilverfahren, der wachsenden Bedeutung künstlicher Intelligenz und über die Zivilgesellschaft als Bollwerk gegen extreme Weltanschauungen produziert.

Sommerzeit, Urlaubszeit. Endlich finden viele von uns etwas Muße, sich mit Themen zu beschäftigen, die sie zwar interessieren – die aber im Trubel des Alltags allzu oft untergehen. Um die kommenden Urlaubstage mit spannenden und zugleich lohnenden Inhalten zu füllen, möchte die Daimler und Benz Stiftung alle an Forschung und Wissenschaft Interessierten einladen, ihren YouTube-Kanal zu besuchen. Dort finden sich aktuelle Vorträge von besonderen Wissenschaftlern, die in verständlicher Art und Weise über ihre neuesten Forschungsergebnisse berichteten.

 

Detektivarbeit am Krankenbett

Was können wir von Dr. House und seltenen Erkrankungen lernen?

Video abspielen>
Video "Detektivarbeit am Krankenbett"
Vortrag von Prof. Dr. Jürgen Rolf Schäfer, 22. Juni 2017

Seit 2013 leitet Jürgen Rolf Schäfer das Zentrum für unerkannte und seltene Erkrankungen. Für viele Patienten, die nach einer oft jahrelangen Odyssee durch Arztpraxen als "hoffnungslose Fälle" gelten, stellt es die letzte Hoffnung dar. Gemeinsam mit einem Team von Spezialisten öffnet Schäfer ihre Krankenakten neu und nimmt die Symptome unvoreingenommen und mit dem gesamten Spektrum wissenschaftlicher Methoden unter die Lupe. Um bereits Studenten für seltene Erkrankungen zu begeistern, führte er in Marburg ein "Dr. House"-Seminar ein. Dieses soll den jungen Medizinern diagnostische Strategien vermitteln und sie für die Probleme der Menschen, die an unerkannten Krankheiten leiden, sensibilisieren. In seinem Vortrag berichtet Schäfer, was die Erforschung seltener Krankheiten für den medizinischen Fortschritt leistet und wie modernste Technologien ihm dabei helfen, rätselhafte Patientengeschichten zu lösen.

Nach seinem Studium in Tübingen, Marburg und Frankfurt forschte der Internist Prof. Dr. Jürgen Rolf Schäfer vier Jahre an den National Institutes of Health (NIH) in den USA. Seit 2004 ist er Akademischer Direktor der Philipps-Universität Marburg. Er hat die Dr.-Pohl-Stiftungsprofessur inne und ist Direktor des Zentrums für unerkannte und seltene Erkrankungen. Schäfer erhielt zahlreiche Auszeichnungen wie 2010 den Ars legendi Preis für exzellente Lehre in der Medizin oder 2013 den Pulsus Award als Arzt des Jahres.

 

Was ist Science Fiction, was Fakt?

Robotik & Künstliche Intelligenz

Video abspielen>
Video "Was ist Science Fiction, was Fakt? Robotik & Künstliche Intelligenz"
Vortrag von Prof. Dr. Frank Kirchner, 3. April 2017

"Während robotische Systeme lange Zeit lediglich als Mittel zur Umsetzung von klassischen Ansätzen der künstlichen Intelligenz für Objekterkennung, Umgebungsdarstellung, Lokalisierung und Bewegungsplanung genutzt wurden", erläutert der Bremer Informatiker Frank Kirchner, "beginnen wir heute zu verstehen, dass das System selbst, also der Roboter, integraler Bestandteil ist und bei der Erforschung der künstlichen Intelligenz berücksichtigt werden sollte." Das Bremer Institut des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) arbeitet unter anderem an autonomen Unterwasserfahrzeugen – sie inspizieren Unter-Wasser-Infrastrukturen der Erdöl- und Erdgas-Sektoren. Andere Roboter können Windkraftanlagen in den Offshore-Parks der Nord- und Ostsee überwachen. Ob in der Industrie, als autonome Fahrzeuge oder in der Medizin, die Einsatzmöglichkeiten für Roboter scheinen unbegrenzt.

Prof. Dr. Frank Kirchner ist Leiter des Bremer Standorts des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) und verantwortet den Forschungsbereich Robotics Innovation Center.

 

Bollwerk Zivilgesellschaft?

Der Drang zum Extremen und Fanatismus in unsicheren Zeiten

Video abspielen>
Video "Der neue Nationalismus"
Vortrag von Prof. Dr. Ernst-Dieter Lantermann, 6. Februar 2017

Das Verschwinden von Sicherheit ist zum Kennzeichen unserer Zeit geworden. Viele Menschen erleben sich von dem rasanten Tempo der gesellschaftlichen und kulturellen Veränderungen überfordert. Die Antwort vieler Bürger auf die wachsende Unsicherheit ist eine Radikalisierung ihrer Lebensführung. Sie wenden sich Extremen zu, die ihnen wieder Klarheit darüber verschaffen, was richtig oder falsch sei. Der Fremdenfeind, der alle Probleme dieser Welt aus der massenhaften Ankunft von Flüchtlingen herleitet, der sich allen digitalen Neuerungen der Selbstkontrolle unterwerfende Selbstoptimierer, der Sicherheitsfanatiker, der radikale Wertnostalgiker und der fanatische Veganer – sie alle eint aus psychologischer Sicht mehr, als ihnen bewusst ist.

Ernst-Dieter Lantermann lehrte von 1979 bis 2013 als Professor für Persönlichkeits- und Sozialpsychologie an der Universität Kassel. Er hatte mehrere Gastprofessuren inne, unter anderem in Mannheim, Bern, Potsdam und Leipzig. Lantermann publizierte mehrere wegweisende Studien zum Thema Komplexitätsmanagement und forschte über die Ursachen sowie Konsequenzen von gesellschaftlicher Exklusion und Fanatismus.

 

Die Bertha Benz-Preisträgerin 2017

Dr. Cornelia Sennewald im Porträt

Video abspielen>
Video: Bertha Benz-Preisträgerin 2017: Dr. Cornelia Sennewald

Der Bertha Benz-Preis 2017 wurde am 1. Juni im Rahmen der Bertha Benz-Vorlesung an Dr.-Ing. Cornelia Sennewald verliehen. In ihrer Dissertation "Generative Struktur-, Technologie- und Webmaschinenentwicklung für unikale zellulare 3D-Strukturen in Leichtbauweise" entwickelte die junge Ingenieurin von der TU Dresden ein neues Leichtbaukonzept. Um dieses technologisch komplexe, aber für die Praxis äußerst vielversprechende Verfahren verständlich zu erläutern, hat die Stiftung ein filmisches Porträt über die Preisträgerin und ihre Forschung angefertigt.

 

Impulse für Wissen – die Daimler und Benz Stiftung verstärkt Prozesse der Wissensgenerierung. Ihr Fokus richtet sich dabei auf die Förderung junger Wissenschaftler, fachübergreifende Kooperationen sowie Forschungsprojekte aus sämtlichen wissenschaftlichen Disziplinen. Die operativ tätige und gemeinnützige Stiftung zählt zu den großen wissenschaftsfördernden Stiftungen Deutschlands.

Pressekontakt

Anke Meis (Foto: Sven Lorenz)

Anke Meis

ist Leiterin des Bereiches "Kommunikation & Marketing" im Deutschen Stiftungszentrum.

T 0201 8401-204

E-Mail senden

Dr. Johannes Schnurr

ist Pressesprecher bei der Daimler und Benz Stiftung.

T 06203 1092-0
F 06203 1092-5

E-Mail senden