20.07.2017
Die Stiftung Bildung und Gesellschaft zeichnet im Juli eine vom Seiteneinsteiger e.V. verantwortete Kampagne zur frühkindlichen Sprachförderung mit dem Primus-Preis aus. Er ist mit 1.000 Euro dotiert.
Sprechen und Lesen sind die Schlüssel zur Bildung, und hier werden die Weichen ganz früh gestellt. Deshalb kümmert sich das Hamburger Projekt "Buchstart" um Kinder bis drei. Sie sollen von klein auf mit Büchern aufwachsen und eine lebenslange Liebe zu Büchern entwickeln. "Bücher für alle – von Anfang an! Das ist unser Motto", sagt Projektmitarbeiterin Annette Huber. "Wir möchten alle Eltern – unabhängig von ihrem sozialen, materiellen oder kulturellen Hintergrund – dazu ermutigen, das Leben ihrer Kinder mit Hilfe von Büchern zu bereichern."
Seiteneinsteiger hat sich als gemeinnütziger Verein kulturelle Bildung und speziell die Leseförderung auf die Fahnen geschrieben. Fördermittel kommen von der Behörde für Kultur und Medien und verschiedenen Unternehmen. Konkret packt das Buchstart-Team jährlich rund 20.000 Taschen mit Bilderbüchern für alle einjährigen Hamburger Kinder. Das Verteilen übernehmen die 150 Kinderärzte der Hansestadt, bei denen die Kleinen mit ihren Eltern zu den Vorsorgeuntersuchungen erscheinen.
Doch das ist erst der Anfang. Annette Huber: "In nun 70 wöchentlichen Eltern-Kind-Gruppen singen wir, machen Fingerspiele und entern gemeinsam die Buchstart-Bücherkiste. Nicht nur auf deutsch, sondern auch in anderen Muttersprachen." Dort werden Bücher lebendig, Sprache wird erfahrbar. Das Angebot unter dem Titel "Gedichte für Wichte" ist kostenfrei.
Besonders die erfolgreiche Allianz zwischen den Leseförderern und Kinderärzten hat die Jury der Stiftung Bildung und Gesellschaft beeindruckt. Buchstart ist in den zehn Jahren seines Bestehens zu einer festen Größe in der frühkindlichen Bildung in Hamburg geworden. Fast alle Hamburger Familien kennen das Projekt. Birgit Ossenkopf, stellvertretende Geschäftsführerin der Stiftung: "Buchstart hat eine Lücke im Angebot für Kleinkinder geschlossen und die frühkindliche Sprachförderung mit großem Engagement gestärkt."
Der Primus-Preis wird jeden Monat an ein kleines, vorbildhaftes Projekt vergeben. Die Stiftung Bildung und Gesellschaft will damit Initiativen fördern, die ein konkretes Problem in der Kita oder in der Schule vor Ort aufgreifen und lösen wollen. Wichtig ist, dass die Projekte auf alle Regionen übertragbar sind und nicht parallel agieren, sondern an das staatliche Bildungssystem andocken. Lokale Akteure – wie Arbeitsagenturen oder Schulämter, aber auch Unternehmen sowie kulturelle Einrichtungen – sollten einbezogen sein. Zusätzlich schreibt die Stiftung Bildung und Gesellschaft den Sonder-Primus Grenzenlos aus, um zivilgesellschaftliche Initiativen zu würdigen, die sich speziell für die Bildung von geflüchteten oder zugewanderten Kindern und Jugendlichen engagieren. Aus allen von Januar bis Dezember 2017 ausgezeichneten Projekten wird der Primus des Jahres gewählt und mit 5.000 Euro Preisgeld prämiert.
ist Leiterin des Bereiches "Kommunikation & Marketing" im Deutschen Stiftungszentrum.
T 0201 8401-204
Ansprechpartnerinnen beim Seiteneinsteiger e.V.:
Nina Kuhn und Annette Huber
Projektorganisation Buchstart
T 040 679565 07
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