16.01.2018
Den ersten Primus-Preis im Jahr 2018 verleiht die Stiftung Bildung und Gesellschaft an den Förderverein Altes Sägwerg aus Röthenbach an der Pegnitz und sein labor.schule für ein Projekt, das soziale Kompetenz und Schlüsselqualifikationen bei Schülern fördert.
Zuverlässigkeit, wertschätzender Umgang miteinander und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen – das sind nur ein paar Eigenschaften, die Arbeitgeber oder Ausbilder bei jungen Menschen voraussetzen. Doch so selbstverständlich sind Pünktlichkeit oder Entscheidungsfreude nicht bei allen. Darum geht es in dem Projekt "Starwalker". Es begleitet Mittel- und Realschüler der 7. bis 9. Klasse, um ihnen den Übergang von der Schule in den Beruf und auch das Erwachsenwerden zu erleichtern. Die Stiftung Bildung und Gesellschaft belohnt das Engagement jetzt mit 1.000 Euro Preisgeld für den Primus des Monats Januar.
Aktuell nehmen drei Klassen an dem wöchentlichen Coaching teil. Es regt Jugendliche an, sich mit Werten, Wünschen, Zielen und ihrem Platz in der Gemeinschaft auseinanderzusetzen. Jeweils im Tandem moderieren die Klassenleitungen und externe Referenten die Coachings. Der zentrale Teil der Gruppenarbeit liegt allerdings bei den Jugendlichen. "Ein wichtiger Aspekt dabei ist die Entdeckung der eigenen Fähigkeiten", erklärt Cathérine Conradty vom labor.schule. "Fast nebenbei wird die Hauptsache gelernt: Teamwork, Respekt, Offenheit, Konfliktmanagement und Demokratiefähigkeit."
Durch "Starwalker" können die Jugendlichen nicht nur ihre Zukunftschancen für den Berufsstart verbessern. Schon während der Projektphase ließ sich in der Schule selbst beobachten, dass sich die Klassendisziplin und der Umgang der Jugendlichen untereinander positiv entwickelten. Die 2014 gestartete Initiative wird von der Universität Bayreuth wissenschaftlich begleitet.
"Das Coaching bietet über drei Jahre hinweg langfristige Orientierung in einem Alter, in dem viele Weichen gestellt werden", kommentiert Birgit Ossenkopf, stellvertretende Geschäftsführerin der Stiftung Bildung und Gesellschaft. Der Preisjury gefiel der pädagogische Ansatz des Projekts, der die sogenannten soft skills in den Blick nimmt. Birgit Ossenkopf: "Das ist ein Aspekt von Bildung, der zwar enorm wichtig ist, in Schulen aber oft zu kurz kommt."
Der Primus-Preis wird jeden Monat an ein kleines, vorbildhaftes Projekt vergeben. Die Stiftung Bildung und Gesellschaft will damit Initiativen fördern, die ein konkretes Problem in der Kita oder in der Schule vor Ort aufgreifen und lösen wollen. Wichtig ist, dass die Projekte nicht parallel agieren, sondern an das staatliche Bildungssystem andocken und eng mit wichtigen Akteuren vor Ort zusammenarbeiten. Zusätzlich schreibt die Stiftung Bildung und Gesellschaft den Sonder-Primus Digital aus. Mit dem Sonder-Primus werden zivilgesellschaftliche Initiativen gewürdigt, die Kinder und Jugendliche auf das Leben in einer digitalen Welt vorbereiten. Aus allen von Januar bis Dezember ausgezeichneten Projekten wird der Primus des Jahres gewählt und mit 5.000 Euro Preisgeld prämiert.
ist Leiterin des Bereiches "Kommunikation & Marketing" im Deutschen Stiftungszentrum.
T 0201 8401-204
Ansprechpartnerin im labor.schule:
Cathérine Conradty
Förderverein Altes Sägwerg – Peter-Conradty-Haus e.V.
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