13.08.2018
Im August 2018 zeichnet die Stiftung Bildung und Gesellschaft ein Projekt des Johann-Wolfgang-von-Goethe-Gymnasiums Chemnitz aus, durch das Jugendliche die Arbeitswelt kennenlernen und ihre Medienkompetenz stärken. Der Primus-Preis ist mit 1.000 Euro dotiert.
Seit mittlerweile mehr als 20 Jahren vermittelt die Schülerfirma nicht nur unternehmerisches Handeln. In ihrer Freizeit lernen die Jugendlichen viel darüber, wie ein Unternehmen aufgestellt ist. Die "S-GmbH GoetheMedia", wie die Firma offiziell heißt, bietet beispielsweise Kurse, um Senioren Computer und Internet näherzubringen. Kleineren Unternehmen, Schulen und Vereinen hat die Schülerfirma Webseiten aufgebaut. Für Eltern gibt es außerdem Vorträge über Gefahren im Netz und die sichere Nutzung von Smartphones. Seit Anfang 2018 produziert GoetheMedia auch ein Schul-TV fürs Gymnasium.
Aktuell sind zwölf Schülerinnen und Schüler aus den Stufen 8 bis 12 bei der Firma beschäftigt. Dort können sie verschiedene Stationen durchlaufen, zum Beispiel im Marketing Kundenkontakt üben oder in der Geschäftsführung Verantwortung übernehmen. "Zahlreiche ehemalige Schüler hatten einen guten Einstieg in Studium und Beruf, auch dank der Arbeit in der Schülerfirma", berichtet GeotheMedia-Geschäftsführer Florian Hirche. Die Unternehmung sei im Laufe der Jahre zunehmend zum Aushängeschild der Schule geworden und habe das Chemnitzer Goethe-Gymnasium schon auf Messen vertreten.
"Für Jugendliche ist heutzutage der Umgang mit digitaler Technik eine Schlüsselqualifikation", erklärt Birgit Ossenkopf, stellvertretende Geschäftsführerin der Stiftung Bildung und Gesellschaft. "Durch die Schülerfirma können sie ihr Wissen praktisch anwenden und weitervermitteln. Das stärkt ihre Softskills und gibt auch Orientierung für den späteren Beruf." Für die Jury war entscheidend, dass die Schülerinnen und Schüler sich selbst organisieren und dabei lernen, worauf es in der Arbeitswelt ankommt.
Der Primus-Preis wird jeden Monat an ein kleines, vorbildhaftes Projekt vergeben. Die Stiftung Bildung und Gesellschaft will damit Initiativen fördern, die ein konkretes Problem in der Kita oder in der Schule vor Ort aufgreifen und lösen wollen. Wichtig ist, dass die Projekte auf alle Regionen übertragbar sind und nicht parallel agieren, sondern an das staatliche Bildungssystem andocken. Lokale Akteure – wie Arbeitsagenturen oder Schulämter, aber auch Unternehmen sowie kulturelle Einrichtungen – sollten einbezogen sein. Zusätzlich schreibt die Stiftung Bildung und Gesellschaft den Sonder-Primus Digital aus, um zivilgesellschaftliche Initiativen zu würdigen, die Kinder und Jugendliche auf das Leben in einer digitalen Welt vorbereiten. Aus allen von Januar bis Dezember ausgezeichneten Projekten wird der Primus des Jahres gewählt und mit insgesamt 5.000 Euro Preisgeld prämiert.
ist Leiterin des Bereiches "Kommunikation & Marketing" im Deutschen Stiftungszentrum.
T 0201 8401-204