Preisträger des in diesem Jahr zum 18. Mal verliehenen Zarnekow-Förderpreises ist Dr. Daniel Hlava, LL.M. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro verbunden. Der Referent für Sozialrecht und Europäisches Arbeitsrecht am Frankfurter Hugo Sinzheimer Institut wird für seine Dissertation "Rechtliche Gewährleistung einer barrierefreien Gesundheitsversorgung – unter besonderer Berücksichtigung der Rechtsdurchsetzung" ausgezeichnet.
Die Arbeit wurde im Oktober 2017 von der Universität Kassel als Dissertation angenommen. Sie befasst sich mit dem Recht einer barrierefreien Gesundheitsversorgung für Menschen mit Behinderung. Vor dem Hintergrund mangelnder Barrierefreiheit von Leistungserbringern (Ärzte, Krankenhäuser, Rehabilitationseinrichtungen etc.) und Leistungsträgern (zum Beispiel Krankenkassen) wird der Frage nachgegangen, welche normativen Vorgaben in diesem Bereich existierten. Unter Berücksichtigung der UN-Behindertenrechtskonvention wird deutlich, dass bereits vielfältige Normen des öffentlichen Infrastruktur- und Leistungsrechts sowie des Zivilrechts Barrierefreiheit und angemessene Vorkehrungen für eine diskriminierungsfreie Versorgung fordern. Im Schwerpunkt behandelt die Arbeit die besonderen Instrumente zur Durchsetzung des geltenden Rechts näher. Die Perspektive liegt hier auf den Handlungsoptionen der betroffenen Menschen mit Behinderung, Interessensverbänden und staatlichen Stellen. Abschließend zeigt die Arbeit Vorschläge zur Anwendung und Weiterentwicklung des Rechts auf. Das Werk ist 2018 – stellenweise überarbeitet und aktualisiert – im Nomos-Verlag erschienen.