22.07.2019
Eine Studie der Wirtschaftsuniversität Wien ergab, dass die Zweckbindung von Spenden mitunter dazu führen kann, dass Hilfsmittel nicht effizient an die Stellen verteilt werden können, an denen sie benötigt werden. Das Murmann Magazin berichtet zu der Studie und hat zu den Ergebnissen unter anderem mit Dr. Markus Heuel, Mitglied der DSZ-Geschäftsleitung, gesprochen.
Ein Zyklon in Mosambik oder die Hungersnot in Jemen – humanitäre Krisen sind fast täglich in den Nachrichten. Hilfe kommt häufig von gemeinnützigen Organisationen, die vor Ort unterstützen oder Hilfsmittel liefern. Dabei sind sie maßgeblich auf die finanzielle Unterstützung privater Spender angewiesen. Oftmals wird Interessierten deshalb die Möglichkeit geboten, anlass- oder zweckgebundene Spenden zu leisten. Diese Spenden sind an die Auflage gebunden, dass sie nur für eine bestimmte Katastrophe oder ein bestimmtes Projekt genutzt werden.
Mehr Transparenz für den Spender führt allerdings, verglichen mit einer freien Spende, zu weniger Flexibilität und mitunter zu einem erhöhten Verwaltungsaufwand auf Seiten der Empfängerorganisation. Denn diese hat die Zuwendung für den zugedachten Zweck zu verwenden – selbst, wenn der Bedarf an anderer Stelle nötiger sein mag. Schwierig wird es auch, wenn ein gemeinnütziges Projekt mit weniger Geld als geplant erfolgreich umgesetzt werden kann. Eigentlich ein Grund zur Freude – doch diese wird dann durch die Unsicherheit getrübt, was mit den nicht verbrauchten Spenden, die dem Projekt gewidmet sind, erfolgen soll.
Tina Wakolbinger, Professorin an der Wirtschaftsuniversität Wien und dort stellvertretende Leiterin des Institutes für Transportwirtschaft und Logistik, hat nun in einer Studie zweckgebundene Spenden näher untersucht. In verschiedensten mathematischen Modellen zeigt sie auf, wie stark die Bedürfnisse der Spenderinnen und Spender sowie der NPOs divergieren. Während es Spender für vorteilhaft empfinden, wenn sie mehr Auswahlmöglichkeiten beim Spenden haben und ihre Spenden auch für einen bestimmten Zweck widmen können, ist es für Hilfsorganisationen nur unter bestimmen Bedingungen positiv, diese Möglichkeit anzubieten.
Mehr zu den Ergebnissen der Studie sowie dazu, wie Dr. Markus Heuel, Mitglied der Geschäftsleitung des Deutschen Stiftungszentrums, und Manuela Roßbach, geschäftsführender Vorstand von Aktion Deutschland Hilft, diese einordnen, lesen Sie hier im Murmann Magazin.
Spenden sollten nicht nur von Herzen kommen, sondern auch mit Köpfchen erfolgen.
Hier einige Tipps:
ist Leiterin des Bereiches "Kommunikation & Marketing" im Deutschen Stiftungszentrum.
T 0201 8401-204