Viele Geflüchtete, die in den letzten Jahren nach Deutschland kamen, wissen nicht, wie lange sie hier bleiben werden. Insbesondere für die Kinder, die normalerweise sehr schnell in einer neuen Umgebung Wurzeln schlagen, bedeutet dies eine Herausforderung: Wenn sie in ihre Heimat zurückkehren, sollen sie nicht ein zweites Mal in ein gänzlich fremdes Land kommen. Vor allem sollen sie auch weiterhin den Kontakt zu ihren Verwandten behalten können, die oft in den unterschiedlichsten Ländern Zuflucht gefunden haben.
Damit Kinder etwa aus Syrien ihre Muttersprache nicht vergessen, geben ihnen ehrenamtliche Helfer aus dem Kreis der Flüchtlinge einmal pro Woche Arabisch-Unterricht. Unterstützung erhalten sie durch den Internationalen ökumenischen Arbeitskreis Hand-in-Hand e.V., der Materialien und Räume zur Verfügung stellt. Ziel ist, dass Kinder, die nur zeitweise ihre Heimat kennen gelernt haben, ihre Sprachkenntnisse auffrischen. Nicht wenige haben nur kurz oder keine Schule besucht. Besonderer Wert wird deshalb auf das Erlernen der arabischen Schrift gelegt, so Mamdoh Sattouf, der Initiator der Kurse. Der Agraringenieur hatte selbst fünf Jahre in Braunschweig gelebt und promoviert, kehrte dann in seine Heimat Syrien zurück, floh 2015 vor dem Bürgerkrieg und lebt seitdem in Herzogenrath.