Das Projekt "Gesichter unserer Stadt" hat Schüler mit Menschen zusammengebracht, die selbst oder deren Eltern aus unterschiedlichen Herkunftsländern nach Saarlouis gekommen sind. Sie stammen aus Italien, der Türkei, Russland, Polen oder Syrien. Mit ihnen haben Gemeinschaftsschüler aus der achten Klasse an zwei Projekttagen Interviews geführt und dabei neue Perspektiven auf das Thema Einwanderung gewonnen – nämlich was Flucht und Migration für einen Menschen ganz persönlich bedeuten.
Aus den Gesprächen entstanden dann Plakate, die die Schüler mit einer App auf dem Tablet selbst gestaltet haben. Jedes Motiv stellt einen Interviewpartner vor, dessen Herkunft und Gedanken. Dabei geht es insbesondere um Fragen, was Heimat ausmacht und wie Integration konkret gelingen kann. Eine Druckerei hat die Plakate pro bono gedruckt. Sie werden zu verschiedenen Anlässen öffentlich ausgestellt.
"Gesichter unserer Stadt" wurde Anfang des Jahres von der Martin-Luther-King-Schule, der Stadt Saarlouis und dem Adolf-Bender-Zentrum für Demokratie und Menschenrechte initiiert. Für das gerade begonnene Schuljahr 2019/20 ist eine Fortsetzung geplant – mit neuen Achtklässlern und anderen Gesprächspartnern, um weitere inhaltliche Aspekte zu ergänzen und die Ausstellung kontinuierlich zu vergrößern.
"Das Projekt hat die Jugendlichen mit Menschen in Kontakt gebracht, mit denen sie sonst wahrscheinlich nicht einfach so ins Gespräch gekommen wären", erklärt Birgit Ossenkopf, Geschäftsführerin der Stiftung Bildung und Gesellschaft. "Durch die Plakatausstellung wirkt die Initiative längerfristig – und sie bietet Gelegenheit, über das Thema Migration nicht übereinander, sondern miteinander zu reden."