09.09.2019
Mit ihrem Primus-Preis des Monats prämiert die Stiftung Bildung und Gesellschaft im September 2019 ein Schülerprojekt aus Saarlouis zum Thema Immigration und Integration. Die Auszeichnung ist mit 1.000 Euro dotiert.
Das Projekt "Gesichter unserer Stadt" hat Schüler mit Menschen zusammengebracht, die selbst oder deren Eltern aus unterschiedlichen Herkunftsländern nach Saarlouis gekommen sind. Sie stammen aus Italien, der Türkei, Russland, Polen oder Syrien. Mit ihnen haben Gemeinschaftsschüler aus der achten Klasse an zwei Projekttagen Interviews geführt und dabei neue Perspektiven auf das Thema Einwanderung gewonnen – nämlich was Flucht und Migration für einen Menschen ganz persönlich bedeuten.
Aus den Gesprächen entstanden dann Plakate, die die Schüler mit einer App auf dem Tablet selbst gestaltet haben. Jedes Motiv stellt einen Interviewpartner vor, dessen Herkunft und Gedanken. Dabei geht es insbesondere um Fragen, was Heimat ausmacht und wie Integration konkret gelingen kann. Eine Druckerei hat die Plakate pro bono gedruckt. Sie werden zu verschiedenen Anlässen öffentlich ausgestellt.
"Gesichter unserer Stadt" wurde Anfang des Jahres von der Martin-Luther-King-Schule, der Stadt Saarlouis und dem Adolf-Bender-Zentrum für Demokratie und Menschenrechte initiiert. Für das gerade begonnene Schuljahr 2019/20 ist eine Fortsetzung geplant – mit neuen Achtklässlern und anderen Gesprächspartnern, um weitere inhaltliche Aspekte zu ergänzen und die Ausstellung kontinuierlich zu vergrößern.
"Das Projekt hat die Jugendlichen mit Menschen in Kontakt gebracht, mit denen sie sonst wahrscheinlich nicht einfach so ins Gespräch gekommen wären", erklärt Birgit Ossenkopf, Geschäftsführerin der Stiftung Bildung und Gesellschaft. "Durch die Plakatausstellung wirkt die Initiative längerfristig – und sie bietet Gelegenheit, über das Thema Migration nicht übereinander, sondern miteinander zu reden."
Der Primus-Preis wird jeden Monat an ein kleines, vorbildhaftes Projekt vergeben. Die Stiftung Bildung und Gesellschaft will damit Initiativen fördern, die ein konkretes Problem in der Kita oder in der Schule vor Ort aufgreifen und lösen wollen. Wichtig ist, dass die Projekte auf alle Regionen übertragbar sind und nicht parallel agieren, sondern an das staatliche Bildungssystem andocken. Lokale Akteure – wie Arbeitsagenturen oder Schulämter, aber auch Unternehmen sowie kulturelle Einrichtungen – sollten einbezogen sein. Aus allen von Januar bis Dezember ausgezeichneten Projekten wird der Primus des Jahres gewählt und mit insgesamt 5.000 Euro Preisgeld prämiert. Die Wahl zum Primus des Jahres 2019 findet Anfang 2020 statt.
Der Sonder-Primus Startklar ergänzt 2019 den Primus-Preis und wird viermal im Jahr an zivilgesellschaftliche Initiativen vergeben, die Jugendliche auf dem Weg in die Berufswelt unterstützen. Dies können beispielsweise Projekte sein, die Schüler bei der Berufsorientierung begleiten, Angebote, die Jugendlichen den Übergang von der Schule in die Ausbildung erleichtern, oder Initiativen, die junge Menschen mit fehlender oder geringer Ausbildung auf die Berufswelt vorbereiten. Der Sonder-Primus Startklar ist mit 1.000 Euro dotiert. Zusätzlich erhalten die ausgezeichneten Initiativen je 500 Euro für den Besuch einer Weiterbildung. Die randstad stiftung fördert den Sonder-Primus Startklar. Bewerbungen sind jederzeit möglich.
ist Leiterin des Bereiches "Kommunikation & Marketing" im Deutschen Stiftungszentrum.
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