19.09.2019
Der Forschungspreis Transformative Wissenschaft des Wuppertal Instituts und der Zempelin-Stiftung im Stifterverband wird bereits zum dritten Mal vergeben. In diesem Jahr gewinnt Prof. Dr. Melanie Jaeger-Erben, Leiterin des Fachgebiets "Transdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung in der Elektronik" an der TU Berlin, den mit 25.000 Euro dotierten Preis. Sie überzeugte die Jury mit ihrem transdisziplinären Profil und ihren wissenschaftlichen Arbeiten an der Schnittstelle von Politik und Gesellschaft.
Die Preisverleihung findet am 17. März 2020 im Rahmen der Darmstädter Tage der Transformation in der Schader-Stiftung statt.
Transformative Wissenschaft versteht sich als Wissenschaft, die mit inter- und transdisziplinären Methoden gesellschaftliche Impulse auslöst, diese wissenschaftlich begleitet und die Zivilgesellschaft mit einbezieht. Der Fokus des diesjährigen Forschungspreises lag auf Persönlichkeiten und Forschungsteams, die mit ihren wissenschaftlichen Arbeiten gesellschaftliche Veränderungsprozesse beeinflusst haben und die herausragende transformative Forschung auch in Zukunft erwarten lassen.
Melanie Jaeger-Erben überzeugte die Jury mit ihrem eindrucksvollen inter- und transdisziplinären Profil, ihren bisherigen akademischen Erfolgen und der Fähigkeit, aktuelle Fragestellungen der Nachhaltigkeitsforschung mit innovativen transdisziplinären Methoden zu bearbeiten und zu reflektieren. Sie gewinnt in diesem Jahr den Forschungspreis Transformative Wissenschaft in Höhe von 25.000 Euro. Melanie Jaeger-Erben freut sich über die Anerkennung ihrer Arbeit: "Mit dem Preisgeld möchte ich voraussichtlich unsere Arbeit an einer öffentlichkeitswirksamen Plattform zur Verbreitung der Idee einer transformativen und inklusiven Circular Society intensivieren."
Seit Juni 2019 leitet Melanie Jaeger-Erben das Fachgebiet "Transdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung in der Elektronik" an der TU Berlin. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Konsum- und sozialwissenschaftliche Technikforschung sowie soziale Innovation und sozialer Wandel. Sie beschäftigt sich insbesondere mit Strategien zur Förderung nachhaltiger Produktions- und Konsumsysteme. An der TU Berlin leitet sie seit Juli 2016 die SÖF-Nachwuchsgruppe "Obsoleszenz als Herausforderung für Nachhaltigkeit" (OHA). Die Gruppe untersucht das Phänomen der Obsoleszenz aus sozial-, wirtschafts-, ingenieurs- und rechtswissenschaftlicher Perspektive. Da zu kurze Nutzungs- und Lebensdauern von Elektronikgeräten großen sozial-ökologischen Schaden anrichten, entwickelt die Nachwuchsgruppe der TU Berlin und des Fraunhofer-Instituts für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM unter der Leitung von Prof. Dr. Melanie Jaeger-Erben Strategien, die eine nachhaltigere Produktions- und Konsumpraxis fördern.
Die Wissenschaftlerin studierte Psychologie und Soziologie an den Universitäten Göttingen und Uppsala (Schweden) und absolvierte den Aufbaustudiengang "Qualitative Sozial- und Bildungsforschung" an der Universität Magdeburg. Ihre Promotion in Soziologie schloss sie 2010 an der TU Berlin ab. Von 2013 bis 2016 war Melanie Jaeger-Erben als Mitarbeiterin von Ellen Matthies im Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) als Referentin tätig.
Prof. Dr. Melanie Jaeger-Erben
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Bildnachweis: Fraunhofer IZM
Die Nachwuchsgruppe Obsoleszenz (v.li.):
Prof. Dr. Melanie Jaeger-Erben, Dr. Janis Winzer (Co-Leitung), Tamina Hipp, Eduard Wagner, Marina Proske, Christian Dickenhorst, Florian Hofmann und Dr. Max Marwede (nicht im Bild: Erik Poppe)
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Bildnachweis: Fraunhofer IZM
Der Forschungspreis Transformative Wissenschaft zielt auf alle Formen der Forschung ab, die gesellschaftliche Impulse auslöst, gesellschaftlichen Wandel fördert und dabei die Zivilgesellschaft mit einbezieht. Eine bedeutende Rolle spielen dabei transdisziplinäre Forschungsdesigns. Dotiert ist der Preis mit 25.000 Euro. Dieses Geld kommt Preisträgerinnen und Preisträgern für Projektideen im Bereich ihrer transformativen Wissenschaft zugute. Neben dem Preisgeld erhält das Gewinnerteam eine Skulptur, die aus den Stahl-Schienen der im Jahr 1898 erbauten Wuppertaler Schwebebahn geschmiedet wurde.
Neben dem Preisgeld von 25.000 Euro erhält die Gewinnerin eine Skulptur, die aus den Stahl-Schienen der im Jahr 1898 erbauten Wuppertaler Schwebebahn geschmiedet wurde.
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Bildnachweis: Wuppertal Institut/S. Michaelis
ist Leiterin des Bereiches "Kommunikation & Marketing" im Deutschen Stiftungszentrum.
T 0201 8401-204
Ansprechpartnerin beim
Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie:
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Leitung Kommunikation
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Ansprechpartnerin bei der TU Berlin:
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Leiterin Stabsstelle, Pressesprecherin
T 030 314-23922
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Ansprechpartner beim Fraunhofer-Institut
für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM
Georg Weigelt
PR & Marketing
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Das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie erforscht und entwickelt Leitbilder, Strategien und Instrumente für Übergänge zu einer nachhaltigen Entwicklung auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene. Im Zentrum stehen Ressourcen-, Klima- und Energieherausforderungen in ihren Wechselwirkungen mit Wirtschaft und Gesellschaft. Die Analyse und Induzierung von Innovationen zur Entkopplung von Naturverbrauch und Wohlstandsentwicklung bilden einen Schwerpunkt seiner Forschung. Im Fokus der Forschung des Wuppertal Instituts stehen Transformationsprozesse zu einer Nachhaltigen Entwicklung. Die Forschungsarbeiten hierzu bauen auf disziplinären wissenschaftlichen Erkenntnissen auf und verbinden diese bei der transdisziplinären Bearbeitung komplexer Nachhaltigkeitsprobleme zu praxisrelevanten und akteursbezogenen Lösungsbeiträgen. Problem, Lösungsansatz und Netzwerke sind dabei gleichermaßen global, national sowie regional/lokal ausgerichtet.
Die Zempelin-Stiftung im Stifterverband wurde 1993 von Liselotte und Hans-Günther Zempelin gegründet. Hans-Günther Zempelin war von 1975 bis 1985 Vorstandsvorsitzender des Wuppertaler Glanzstoffunternehmens ENKA AG. Übergeordneter Zweck der Stiftung ist die Förderung von Wissenschaft und Bildung. Mit dem Förderpreis möchte die Zempelin-Stiftung eine sich an gesellschaftlichen Herausforderungen orientierende Wissenschaft unterstützen und vorantreiben.
Das Deutsche Stiftungszentrum (DSZ) ist das Dienstleistungszentrum des Stifterverbandes für Stifter und Stiftungen. Das DSZ betreut derzeit mehr als 670 rechtsfähige und nichtrechtsfähige Stiftungen mit einem Gesamtvermögen von über 3,1 Milliarden Euro. Für die Stiftungszwecke stehen den gemeinnützigen Stiftungen pro Jahr rund 130 Millionen Euro zur Verfügung. Seit über 60 Jahren betreut das DSZ Stifter in allen Fragen rund um die Stiftungserrichtung sowie gemeinnützige Stiftungen bei der Verwirklichung ihrer satzungsmäßigen Zwecke.
Die Technische Universität Berlin wurde in ihrer heutigen Form 1946 gegründet. Knapp 35.000 Menschen aus 147 Ländern in über 120 Studiengängen werden derzeit im engen Zusammenspiel von Ingenieur- und Naturwissenschaften mit den Planungs-, Sozial-, Wirtschafts- und Geisteswissenschaften für Industrie und Gesellschaft ausgebildet. Mit ihren gut 350 Professorinnen und Professoren und rund 20 Ausgründungen jährlich ist die TU Berlin zugleich ein bedeutender Wirtschaftsmotor und eine wichtige Innovationsschmiede für die Hauptstadtregion. So ist sie maßgeblich beteiligt am Einstein Center Digital Future (ECDF), dem Weizenbaum Institut für die vernetzte Gesellschaft und dem Werner-von-Siemens Centre for Industry and Science. Sie ist Partnerin im Exzellenzverbund Berlin University Alliance.
Das Fraunhofer IZM ist weltweit führend bei der Entwicklung und Zuverlässigkeitsbewertung von Electronic-Packaging-Technologien und stellt seinen Kunden angepasste Systemintegrationstechnologien auf Wafer-, Chip- und Boardebene zur Verfügung. Forschung am Fraunhofer IZM bedeutet, Elektronik zuverlässiger zu gestalten und sichere Aussagen zur Haltbarkeit von Elektronik zur Verfügung zu stellen. Seit seiner Gründung 1993 aus Arbeitsgruppen des Forschungsschwerpunkts "Technologien der Mikroperipherik" an der TU Berlin, der Humboldt-Universität und des früheren Instituts für Mechanik an der Akademie der Wissenschaften in Chemnitz blickt das Fraunhofer IZM auf eine überaus erfolgreiche Entwicklung zurück. An den zwei Standorten in Berlin und Dresden mit über 2000 qm Reinraumfläche forschen und entwickeln mehr als 400 Mitarbeiter.