Was vielen Menschen für drei Leben reichen würde, schaffte der bayerische Politiker und Staatsreformer Maximilian von Montgelas innerhalb von 18 Jahren: Säkularisation, Gleichstellung christlicher Konfessionen, Reform der öffentlichen Verwaltung, des öffentlichen Finanz- und Steuerwesens sowie der Rechtspflege. Während seines Wirkens zwischen 1799 und 1817 übte er die Ämter des bayerischen Außen-, Finanz- und Innenministers aus. Durch geschickte Bündniswechsel hin zu und weg von Napoleon Bonaparte erweiterte er außerdem das Territorium des bayerischen Staates beträchtlich. Aus diesem Gebiet ging der seither existierende Flächenstaat Bayern hervor. Der Name Montgelas ist dadurch eng mit dem heutigen Bundesland verknüpft.
1833 erwarb der ehemalige Minister unter anderem das Schloss Egglkofen, das zu seinem Wohnsitz wurde. Am 14. Juni 1838 starb der Politiker in München. Seine Nachfahren, Reichsgraf Joseph von Montgelas und Marie Gräfin von Montgelas, ließen 1905 durch den Bildhauer August Weckbecker einen einschiffigen Kapellenbau am westlichen Rand des Egglkofener Schlossparks im Stil des Späthistorismus errichten – die Heiligkreuzkapelle.