Zur Online-Bewerbung
Weitere Details zur Ausschreibung auf der Website von digital.engagiert
25.03.2020
Die Förderinitiative digital.engagiert von Amazon und Stifterverband geht in die dritte Runde: Noch bis zum 1. Mai 2020 können sich Projekte, die auf digitalem Weg zivilgesellschaftliche Bildungsarbeit verbessern wollen, bewerben.
Eine Förderung von mindestens 10.000 Euro, ein persönliches Coaching und Zugang zu einem Netzwerk bestehend aus Akteuren aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft und dem Bildungssektor – über diese Leistungen können sich tatkräftige, zivilgesellschaftliche Projektteams freuen, wenn sie im Rahmen von digital.engagiert ausgezeichnet werden. Die Förderinitiative von Amazon und dem Stifterverband unterstützt seit 2018 junge Teams, die sich mit digitalen Ansätzen für die Gesellschaft engagieren, oder solche, die mit ihrem Projekt die digitalen Fähigkeiten der Generation von morgen stärken wollen.
Um von der Initiative zu profitieren, können sich zum Beispiel Engagierte aus Vereinen oder Sozialunternehmen mit ihren Digitalvorhaben bewerben. Aus allen eingereichten Projektideen wählt eine hochkarätige Jury die zwölf besten aus, die dann ein halbes Jahr unterstützt und begleitet werden – von den ersten Planungen bis zur Umsetzung ihrer Projektidee. Bewerbungen können über die Website der Initiative digital.engagiert eingereicht werden.
In einer Studie, die im Auftrag des Stifterverbandes vom infas Institut durchgeführt und am 19. Februar 2020 veröffentlicht wurde, wurde unter anderem untersucht, ob und in welcher Weise sich Menschen in Deutschland in digitalen Themen weiterbilden. Wichtige Erkenntnis: Angebote von Non-Profit-Organisationen, die darauf spezialisiert sind, Wissen zu vermitteln, das über digitale Grundlagen hinausgeht, werden nur selten in Anspruch genommen. Um dies zu ändern, unterstützt der Stifterverband gemeinsam mit Amazon bereits seit 2018 eben solche Projekte mit der Förderinitiative digital.engagiert.
William Henry Harrison, der neunte Präsident der USA, wusste bereits im 19. Jahrhundert: "Zeiten ändern sich, und wir verändern uns mit ihnen." Obwohl Harrison um die Macht der Veränderung wusste, hätte er es wahrscheinlich nicht für möglich gehalten, dass knapp 170 Jahre später ein afroamerikanischer Anwalt als US-amerikanischer Präsident vereidigt und seinen zukunftsweisenden Satz vergegenwärtigen würde. "For the world has changed, and we must change with it", sagte Barack Obama an dem historischen 20. Januar 2009 in seiner Antrittsrede. "Denn die Welt hat sich verändert, und wir müssen uns mit ihr verändern."
Und tatsächlich leben wir heute in disruptiven und dynamischen Zeiten, in denen wir uns ständig aktuellen Gegebenheiten anpassen müssen. Noch nie haben neue Technologien unser Zusammenleben, unser Wohnen und unser Arbeiten so grundlegend verändert. Allen voran: die Digitalisierung und die großen Erfindungen aus dem Silcon Valley, die stets in der Gunst Barack Obamas standen. Doch können alle Menschen mit dem rasanten Tempo, in dem sich unsere Welt entwickelt, Schritt halten und an den Vorteilen der neuen Technologien teilhaben?
Technologien verändern unsere Welt: Die Digitalisierung verbindet die Welt, überschreitet Grenzen und überwindet sprachliche Barrieren. Sie beschleunigt unsere Kommunikation, bringt unterschiedliche Menschen zusammen und beseitigt so auch Ressentiments. Doch damit die Bevölkerung von den digitalen Möglichkeiten profitieren kann, müssen die Bürgerinnen und Bürger damit umgehen lernen. Der Nutzen für jeden einzelnen muss vermittelt werden. Wer übernimmt diese wichtige Aufgabe? Wer engagiert sich dafür, die Digitalisierung gesellschaftlich nutzbar zu machen? Und welche Projekte gibt es, um der kommenden Generation Fähigkeiten für die digitale Welt an die Hand zu geben?
Es sind vor allem Vereine und Sozialunternehmen, die den Menschen echte Hilfe in der digitalen Bildung bieten. Doch wie bekannt sind diese Organisationen und welche Angebote werden gerne angenommen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die vom Stifterverband beauftragte und durch das infas Institut durchgeführte repräsentative Studie "Fähigkeiten für die digitale Welt". Die Antwort: Es gibt Nachholbedarf.
Die Studie "Fähigkeiten für eine digitale Welt" zeigt, dass sich zwei Drittel der Deutschen noch immer unsicher im Umgang mit digitalen Technologien fühlen. Zwar ist die überwiegende Mehrheit (76 Prozent) der Mitbürger dazu bereit, an ihrer Digitalkompetenz zu arbeiten, allerdings wollen sie am liebsten selbstständig mit Lehrbüchern, Erklär-Videos oder anderen Materialien üben. Ausgerechnet Angebote von Vereinen und anderen Non-Profit-Organisationen werden hingegen nur wenig genutzt. Dabei sind es gerade diese Einrichtungen, die Bürgerinnen und Bürger mehr als die allgemeinen Kompetenzen und digitalen Grundfähigkeiten vermitteln können. Doch um spezielle Skills, wie etwa Programmieren oder Datenanalyse, zu erlernen, fehlt knapp zwei Drittel der Bundesbürger anscheinend noch der Mut. Dabei sind es gerade diese wichtigen Kompetenzen, die auf dem zukünftigen Arbeitsmarkt gesucht und gesellschaftliche Mitgestaltung erst ermöglichen werden. In diesem Zusammenhang gewinnt der Satz der beiden Präsidenten noch einmal an Aktualität: Zeiten ändern sich, und wir müssen uns mit ihnen ändern.