06.04.2020
Das erklärte Ziel des Deutschen Stiftungszentrums (DSZ) ist es, sein unternehmerisches Handeln Schritt für Schritt nachhaltiger zu gestalten. Dafür hat es das klassische Dreieck der Kapitalanlage – Rendite, Risiko und Liquidität – um eine vierte Dimension erweitert, die Nachhaltigkeit. Alle Mehr-Anlegerfonds des Stifterverbandes berücksichtigen jetzt Nachhaltigkeitskriterien – und ermöglichen damit Stiftungen eine finanzielle Rendite mit positiver sozialer und ökologischer Wirkung.
Insgesamt betreut das Deutsche Stiftungszentrum im Stifterverband ein Stiftungsvermögen von mehr als 3,1 Milliarden Euro.
Die Anlage des Stiftungskapitals bietet Stiftungen einen zusätzlichen Hebel, eine positive Wirkung zu erzielen. Vor diesem Hintergrund hat das Vermögensmanagement im Stifterverband Ende des Jahres 2019 alle offenen Spezialfonds auf Nachhaltigkeit umgestellt. Sie erfüllen nun die sogenannten ESG-Kriterien – E steht für Environment (Umwelt), S für Social (sozial bzw. gesellschaftlich) und G für Governance (Unternehmensführung) – und ermöglichen damit eine Kapitalanlage, die nicht nur verantwortungsvoll, sondern auch generationsgerecht ist.
Der Stifterverband besteht auf der Berücksichtigung von globalen Vereinbarungen und Konventionen, wie etwa dem United Nations Global Compact.
Der Stifterverband hat eine Reihe von Branchen/Geschäftsmodellen identifiziert, die unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit generell oder bei Überschreiten einer definierten Umsatzschwelle (in der Regel maximal zulässige Umsatzanteile zwischen 0 und 10 Prozent) nicht investierbar sind. Diese individuellen Unternehmensausschlüsse beziehen sich nur auf Produzenten und Zulieferer folgender Produkte (Auswahl):
Auf der Rentenseite haben zwei Abkommen Relevanz. Der "Freedom House-Index" beleuchtet politische Rechte und bürgerliche Freiheiten, während der von Transparency International aufgelegte "Corruption Perception-Index" das Thema Korruption aufgreift. Staaten, die unterdurchschnittliche Bewertungen (Scores) aufweisen, werden ausgeschlossen.
Dieser Ansatz besagt, dass von allen Branchen eines großen (globalen) Universums diejenigen Unternehmen ausgewählt werden, die die besten Nachhaltigkeitsleistungen ihrer Branche erbringen. Durch die Konzentration auf die "nachhaltigsten" Unternehmen sind rund 75 Prozent der Unternehmen einer Branche investierbar, wenn die Branche vorab nicht bereits ausgeschlossen wurde. Der Best-in-Class-Ansatz wird ergänzt um den Themenkomplex Engagement, aktive und engagierte Ausübung von Aktionärsrechten auf Hauptversammlung.
Die Umstellung des Vermögensmanagements auf Nachhaltigkeit ist ein entscheidender Meilenstein im Rahmen der Bemühungen des Stifterverbandes und seines DSZ, sich nachhaltiger aufzustellen. Eine Vielzahl von Maßnahmen wurde bereits umgesetzt. So wurden etwa diverse Produkte auf Bio, Fairtrade und Recycling umgestellt. Das verwendete Papier erfüllt ökologische Standards, ergänzend wurde die Anzahl der Drucker durch eine weitgehende Umstellung auf Etagendrucker reduziert sowie Prozesse – wie etwa die digitale Sitzungsmappe – etabliert, die das Druckvolumen erfolgreich gesenkt haben. Videokonferenzen dienen als Ersatz für Dienstreisen – sollte das Reisen doch notwendig sein, wird vor allem die Bahn genutzt. Seit 2018 kompensiert das Deutsche Stiftungszentrum Flugmeilen, die sich nicht vermeiden lassen: Die Spende für die CO₂-Kompensation geht an die vom DSZ betreute Panguana Stiftung, die sich für den Schutz des peruanischen Regenwaldes einsetzt.
Mit flexiblen Arbeitszeitmodellen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf, der Möglichkeit zu mobilem Arbeiten und Zuschüssen zur betrieblichen Altersvorsorge schafft das DSZ darüber hinaus ein gutes Arbeitsumfeld. Seine Überzeugung, das eigene unternehmerische Handeln konsequent und kontinuierlich nachhaltig zu gestalten, untermauert das Deutsche Stiftungszentrum schließlich auch durch seine Teilnahme am United Nations Global Compact, der weltweit größten und wichtigsten Initiative für verantwortungsvolle Unternehmensführung.