Was ist Graumalerei? Und wie lassen sich Holz und Marmor mit Dachshaarvertreiber und Schläger täuschend echt imitieren? Diese historischen Techniken konnten zwölf junge Maler und Kirchenmaler bei einem viertägigen Lehrgang in der Propstei Johannesberg im barocken Fulda erlernen. Die Propstei gehört zu den wichtigsten Zentren der Denkmalpflege in Deutschland. Gefördert wurde das Denkmalcamp von der gemeinnützigen Sto-Stiftung, die seit mehr als 15 Jahren unter anderem angehende Maler- und Lackierer auf ihrem Berufsweg mit zahlreichen Konzepten unterstützt.
"Das Denkmalcamp ist eines der wenigen Projekte aus unserem großen Portfolio, das wir trotz der Pandemie und natürlich unter Einhaltung aller Hygienevorschriften in diesem Jahr durchführen konnten. Darüber sind wir sehr glücklich. Es war unser erstes Praxisseminar dieser Art und es wird bestimmt nicht das letzte sein. Die Resonanz bei allen Teilnehmern, Azubis wie Fachleuten, war durchweg positiv. Das spricht für eine Wiederholung", ist sich Konrad Richter, Stiftungsrat Handwerk, sicher.
Auch Projektleiter Gregor Botzet ist begeistert: "Wir haben das Camp mit dem Ziel konzipiert, jungen Malern die Möglichkeit zu geben, historische Arbeitstechniken näher kennenzulernen; Techniken, die so an den Berufsschulen oft leider nicht oder nur noch ansatzweise unterrichtet werden. Das Konzept ist aufgegangen. Die Azubis und eine junge Gesellin waren wissbegierig und mit viel Engagement bei der Sache. Wir hoffen, dass der Blick hinter den alltäglichen Horizont weitere Ideen und Möglichkeiten für ihre berufliche Zukunft angestoßen hat."