Ein Tochterunternehmen des Stifterverbandes
Kurzfilm: Auf dem Weg zur "Impfung" gegen Krebs
23.02.2022
Dem Immunsystem helfen, Krebszellen zu erkennen und zu vernichten – daran arbeitet die Tübinger Forscherin Ana Marcu. Im Rahmen eines Promotionsstipendiums der Bosch-Forschungsstiftung hat die Biochemikerin vier Jahre lang die Oberfläche von Brustkrebszellen kartiert und dabei Moleküle identifiziert, mit denen sich neue Therapien entwickeln lassen.
Ein Kurzfilm stellt Ana Marcu und ihre Forschung vor.
An der Oberfläche menschlicher Zellen befinden sich sogenannte HLA-Peptide. Das sind Proteinfragmente, anhand derer das Immunsystem von außen erkennen kann, was in der Zelle vorgeht. Finden sie nichts Auffälliges, lassen die Immunzellen das Gewebe in Ruhe und ziehen weiter. Entdecken sie Ungewöhnliches, schalten sie in den Angriffsmodus.
Das ist die Grundlage neuartiger Therapieansätze auf dem Gebiet der Immunonkologie: Wenn man weiß, welche Peptide ausschließlich auf Brustkrebsgewebe vorhanden sind, kann man die Immunzellen von Patienten durch Injektionen dieser Moleküle gezielt trainieren, Krebszellen zu erkennen – wie eine Art Impfung für Patienten, die bereits erkrankt sind. In der Praxis hat sich die Methode bereits als vielversprechend erwiesen.
Eine "Impfung" gegen Krebs zu entwickeln, ist das Ziel von Ana Marcu. Die Bosch-Forschungsstiftung hat sie dabei unterstützt.
Video abspielen>
Die Bosch-Forschungsstiftung
Zu ihrem 100. Firmengeburtstag hat die Robert Bosch GmbH 1986 die Robert Bosch Jubiläumsstiftung gegründet. Das Ziel: die Grundlagenforschung und den wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern und damit die Entstehung neuen Wissens zu ermöglichen. Seit 2016 trägt die Stiftung den Namen Bosch-Forschungsstiftung. Zurzeit fördert die Bosch-Forschungsstiftung herausragende Nachwuchswissenschaftler, die an ausgesuchten Spitzenforschungsinstituten promovieren. Die Themenfelder erstrecken sich dabei von Algorithmen, Big Data und Machine Learning über Materialwissenschaften bis hin zur Medizintechnik.