Der Preis soll die Wissenschaft anregen, sich mit der Arbeitsweise und der Ent-wicklungsdynamik von Bürokratien zu beschäftigen, auch mit der Wirkung von Bürokratien auf die Betroffenen und das Gemeinwesen.
Stifter dieses Preises ist Prof. Dr. habil. Fritz Hellwig, Gründungsdirektor des Instituts der deutschen Wirtschaft. Der Stifter war sich der Bedeutung der Funktionsfähigkeit der Verwaltung für Wirtschaft, Gesellschaft und Staat bewusst, verfolgte aber die Tendenz von Bürokratien zur Kompetenzausweitung und die damit verbundene Tendenz zur Erosion von Freiheits- und Gestaltungsspielräumen mit Sorge. Durch die "Überwucherung des Marktgeschehens mit Regulierungs- und Verwaltungsvorschriften" sah er die Marktwirtschaft auf dem Weg zu einer "dezentralen Verwaltungswirtschaft". Es war ihm daher wichtig, dass das Wirken von Bürokratien besser verstanden wird, sodass ihre positive Funktion gestärkt und den negativen Wirkungen besser entgegengewirkt werden kann.
Dieser Wissenschaftspreis wurde im November 2021 zum vierten Mal verliehen. Ausgezeichnet wurden zwei Arbeiten: Eine empirische Untersuchung beschäftigt sich mit den Kosten, die durch die Doppelung von identischen Berichtspflichten von Unternehmen für statistische und steuerliche Zwecke verursacht werden; die andere Arbeit untersucht Management von Open-Innovation-Netzwerken, wie sie seit einiger Zeit in den letzten Jahren im kommunalen Umfeld verstärkt eingesetzt wurden.