Die medizinische Rehabilitation ist eine komplexe Gesundheitsstrategie, die Menschen mit chronischen Erkrankungen und Funktionseinschränkungen die Teilhabe an Arbeit und Gesellschaft ermöglichen soll. Zur besseren Versorgung von Menschen mit gefährdeter beruflicher Teilhabe wurde in den vergangenen Jahren die medizinisch-berufliche orientierte Rehabilitation, eine medizinische Rehabilitation mit zusätzlichen berufsorientierten Behandlungsmodulen und konkretem Fokus auf Arbeitsfähigkeit und die Rückkehr in Arbeit, entwickelt und implementiert.
Wie wirksam ist die medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation im Vergleich zur medizinischen Rehabilitation bei onkologischen Erkrankungen und bei Muskel-Skelett-Erkrankungen? Welchen Nutzen hat die medizinische Rehabilitation bei Personen mit Rückenschmerzen in der realen Versorgung? Die kumulative Dissertation von David Fauser adressiert diese Forschungsfragen, erweitert das bisherige Wissen zur Wirksamkeit der Rehabilitation und liefert wichtige methodische Impulse, wie Evidenz in den Rehabilitationswissenschaften generiert werden kann.
Anhand von drei Studien der rehabilitativen Versorgungsforschung, deren Ergebnisse in den Zeitschriften "Cancer", "Rehabilitation" und "Disability and Rehabilitation" publiziert wurden, schlussfolgert David Fauser, dass randomisierte kontrollierte Studien als grundsätzlicher Wirksamkeitsnachweis für rehabilitative Strategien obligat sind. Für die Überprüfung von Effekten unter realen Versorgungsbedingungen können auch Beobachtungsstudien wichtige und relevante Erkenntnisse generieren, wenn geeignete methodische Ansätze verwendet werden, um Unterschiede in den zu vergleichenden Behandlungsgruppen auszugleichen. Durch den prognostizierten Anstieg des Bedarfs an wirksamen rehabilitativen Strategien wächst auch die Bedeutung rehabilitativer Versorgungsforschung, um eine evidenzbasierte Versorgung und effiziente Ressourcenallokation zu sichern.