03.04.2023
Die Karl und Veronica Carstens-Stiftung stellt Fördermittel bereit, um Forschung zu medikamentösen und nicht-medikamentösen Therapieverfahren der Komplementären und Integrativen Medizin (KIM) bei Multipler Sklerose (MS) zu ermöglichen. Förderfähig sind sowohl Projekte im Bereich der klinischen Forschung als auch der klinisch relevanten Grundlagenforschung. Bewerbungsschluss ist der 3. Juni 2023.
In Deutschland leben nach neuen Zahlen des Bundesversicherungsamtes mehr als 280.000 MS-Erkrankte. Jährlich wird bei mehr als 15.000 Menschen MS neu diagnostiziert. Dabei handelt es sich um eine entzündliche Erkrankung des Zentralen Nervensystems, die das Gehirn und das Rückenmark befällt. Beschwerdebild und Verlauf unterscheiden sich von Patient zu Patientin teilweise deutlich, weshalb MS auch als "Krankheit mit den 1000 Gesichtern" bezeichnet wird. Zu den Symptomen zählen unter anderem kognitive Störungen und Erschöpfung, motorische Einschränkungen bis hin zu Lähmungen, Missempfindungen und Schmerzen – die Lebensqualität kann erheblich eingeschränkt sein.
Der Bedarf an Therapien, die das Fortschreiten der Erkrankung aufhalten oder wenigstens die Beschwerden lindern, ist groß. Solche Therapien zu identifizieren, ist das Anliegen der Carstens-Stiftung. Bereits Gründerin und Ärztin Dr. Veronica Carstens engagierte sich zu ihren Lebzeiten als Schirmherrin der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft. Mittlerweile gibt es erste Hinweise aus der Forschung, dass speziell Verfahren der Komplementären und Integrativen Medizin – etwa Bewegungstherapie, Yoga oder Akupunktur – sich positiv auf den Krankheitsverlauf von MS und die Lebensqualität von Betroffenen auswirken können. Diese Ergebnisse gilt es zu vertiefen oder um neue Ansätze – beispielsweise aus der Mind-Body-Medizin, physikalischen Therapie, Ernährungstherapie oder anderes – zu erweitern.
Antragsberechtigt sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit ausgewiesener Expertise in der MS-Forschung, die an universitären oder außeruniversitären gemeinnützigen Forschungsinstituten in Deutschland tätig sind. Die eingereichten Projekte sollten Modellcharakter haben und ein möglichst hohes Innovationspotential bieten. Das Auswahlverfahren erfolgt zweistufig. Bewerbungsschluss für Stufe 1 ist der 3. Juni 2023.
Die gemeinnützige Karl und Veronica Carstens-Stiftung wurde 1981 vom damaligen Bundespräsidenten Prof. Dr. Karl Carstens und seiner Ehefrau Dr. Veronica Carstens gegründet. 40 Jahre nach ihrer Errichtung ist die Carstens-Stiftung eine bedeutende Wissenschaftsorganisation auf dem Gebiet der Naturheilkunde und Komplementärmedizin und hat mit einer Fördersumme von 40 Millionen Euro über 300 Forschungsprojekte unterstützt. Sie setzt sich für die Verankerung von Naturheilkunde und Komplementärmedizin in der medizinischen Forschung und Patientenversorgung ein. Hauptaufgaben sind die Förderung wissenschaftlicher Forschung und des medizinischen Nachwuchses sowie die fundierte Aufklärung über Anwendung und Nutzen naturheilkundlicher und komplementärmedizinischer Verfahren.
Pressesprecher
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