Die Dres. Edith und Klaus Dyckerhoff-Stiftung würdigt mit der Vergabe des Klaus Dyckerhoff-Preises 2023 einen anwendungsorientierten Wissenschaftler, der in der Forschung verankert und zugleich in der Industrie beheimatet ist. Neben seiner innovativen Herangehensweise ist es gerade die Kombination aus Forschung und Produktnähe, die Kuratorium und Preisjury der Stiftung überzeugt hat.
Hüttensande sind glasartige Nebenprodukte der Roheisenherstellung im Hochofen. Gemahlener Hüttensand wird seit vielen Jahrzehnten Zementen beigemengt, um diese widerstandsfähiger zu machen und die Bindeprozesse zum Beton zu kontrollieren. Die genauen chemischen und physikalischen Abläufe hierzu sind aber immer noch nicht vollständig verstanden. Simon Blotevogel nutzt in seiner Forschung nun neue Untersuchungsmethoden, etwa die zeitauflösende Raman-Spektroskopie oder die Synchrotron-Tomographie, um einen 3D-Blick in die molekulare Struktur der Hüttensande und Zemente zu erhalten, die genaue Abfolge der Hydratation aufzulösen und die Verzögerungswirkung von Titanoxid aufzuklären.
Der Preisträger erhält den mit 10.000 Euro dotierten Preis ungeteilt. Er wurde auf der 21. ibausil-Tagung in Weimar verliehen, der vielleicht wichtigsten internationalen Zusammenkunft zu hydraulischen Bindemitteln, um Forscher aus Universitäten und Unternehmen zusammenzuführen. Die Laudatio hielt Dr. Luigi Buzzi, Geschäftsführer der Dyckerhoff GmbH, Mitglied der Preisjury des Klaus Dyckerhoff-Preises und Mitglied des Kuratoriums der Dres. Edith und Klaus Dyckerhoff-Stiftung.