"Neue Technologien und innovative Methoden für die Partizipation" ist der Titel der neuen Ausschreibung für ein interdisziplinäres Förderprojekt. Die Partizipation von Menschen an politischen, sozialen und kulturellen Prozessen ist ein zentrales Element demokratischer Gesellschaften. Die Daimler und Benz Stiftung möchte einen Forschungsverbund aufsetzen, der Ansätze für technologiebasierte Partizipationsmethoden und -instrumente untersucht. Dafür steht ein Betrag von bis zu 1,5 Millionen Euro zur Verfügung.
Partizipation umfasst die aktive Einbindung von Personen in der Entscheidungsfindung, Planung, Umsetzung und Bewertung von Maßnahmen, die ihr eigenes Leben oder ihre Gemeinschaft betreffen. Da eine funktionierende Demokratie gerade auf der Berücksichtigung verschiedener Meinungen, Perspektiven und Interessen basiert, sollen Individuen die Möglichkeit erhalten, (politische) Maßnahmen mitzubestimmen. Wie aber können partizipative Entscheidungsprozesse für verschiedene Fragestellungen und Stakeholder-Konstellationen ermöglicht, intensiviert, verbessert oder beschleunigt werden?
Eine besondere Rolle kommt dabei neuen Technologien und innovativen Methoden zu – etwa Augmented- bzw. Virtual-Reality-Anwendungen, Apps auf Endgeräten, sozialen Medien und digitalen Informationsplattformen. Sie können partizipative Prozesse und eine von der Mehrheit getragene Entscheidungsfindung unterstützen. Durch die frühzeitige kooperative Einbindung von zentralen Interessensvertretern können so Zustimmung und Kompromisse auch für komplexe und durch Zielkonflikte geprägte Entscheidungssituationen erzielt werden. Dadurch ermöglicht Partizipation Individuen, Einfluss auf wichtige Entscheidungen nehmen zu können – der sonst nur Abgeordneten oder Vertretern auf Kommunal- bzw. Landesebene vorbehalten ist.