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Wie Partizipation mithilfe innovativer Technologien und Methoden gelingen kann

07.11.2023

Neue Ausschreibung der Daimler und Benz Stiftung

"Neue Technologien und innovative Methoden für die Partizipation" ist der Titel der neuen Ausschreibung für ein interdisziplinäres Förderprojekt. Die Partizipation von Menschen an politischen, sozialen und kulturellen Prozessen ist ein zentrales Element demokratischer Gesellschaften. Die Daimler und Benz Stiftung möchte einen Forschungsverbund aufsetzen, der Ansätze für technologiebasierte Partizipationsmethoden und -instrumente untersucht. Dafür steht ein Betrag von bis zu 1,5 Millionen Euro zur Verfügung.

Partizipation umfasst die aktive Einbindung von Personen in der Entscheidungsfindung, Planung, Umsetzung und Bewertung von Maßnahmen, die ihr eigenes Leben oder ihre Gemeinschaft betreffen. Da eine funktionierende Demokratie gerade auf der Berücksichtigung verschiedener Meinungen, Perspektiven und Interessen basiert, sollen Individuen die Möglichkeit erhalten, (politische) Maßnahmen mitzubestimmen. Wie aber können partizipative Entscheidungsprozesse für verschiedene Fragestellungen und Stakeholder-Konstellationen ermöglicht, intensiviert, verbessert oder beschleunigt werden?

Eine besondere Rolle kommt dabei neuen Technologien und innovativen Methoden zu – etwa Augmented- bzw. Virtual-Reality-Anwendungen, Apps auf Endgeräten, sozialen Medien und digitalen Informationsplattformen. Sie können partizipative Prozesse und eine von der Mehrheit getragene Entscheidungsfindung unterstützen. Durch die frühzeitige kooperative Einbindung von zentralen Interessensvertretern können so Zustimmung und Kompromisse auch für komplexe und durch Zielkonflikte geprägte Entscheidungssituationen erzielt werden. Dadurch ermöglicht Partizipation Individuen, Einfluss auf wichtige Entscheidungen nehmen zu können – der sonst nur Abgeordneten oder Vertretern auf Kommunal- bzw. Landesebene vorbehalten ist.

Partizipation (Bild: Daimler und Benz Stiftung)
Bild: Daimler und Benz Stiftung

Die Ausschreibung der Daimler und Benz Stiftung zielt auf ein interdisziplinäres, fächer- und gegebenenfalls auch länderübergreifendes Forschungsprojekt. Die künftigen Projektpartner sollen sich der Gestaltung einer Entscheidungssituation durch innovativen Technologie- und Methodeneinsatz widmen oder Expertise für eine innovative Technologie liefern, deren Potenzial für partizipative Prozesse erschlossen werden soll. Die Partizipation kann dabei aus politikwissenschaftlicher, soziologischer, kommunikationswissenschaftlicher, psychologischer oder interdisziplinärer Perspektive betrachtet werden.

Die Laufzeit des Förderprojekts ist maximal drei Jahre. Das Fördervolumen beträgt jährlich bis zu 500.000 Euro. Unter der Leitung eines wissenschaftlichen Koordinators, der die Sprecherfunktion im Verbund einnimmt, wird das Forschungsthema von mehreren Arbeitsgruppen an unterschiedlichen wissenschaftlichen Einrichtungen im In- bzw. Ausland bearbeitet. Die Mitglieder eines Kollegs agieren in hohem Maße frei, legen ihr Forschungsprogramm eigenständig fest und kommen bei regelmäßigen Treffen zusammen. Die Ausschreibung ist ab sofort abrufbar. Für Rückfragen steht Dr. Jörg Klein, Geschäftsführer der Daimler und Benz Stiftung, zur Verfügung (E-Mail).

 

Die Ladenburger Kollegs stellen eine Schwerpunktförderung der Daimler und Benz Stiftung dar. Das Format bietet Wissenschaftlern die Möglichkeit, innerhalb eines interdisziplinären Forschungsverbunds Themenstellungen über einen längeren Zeitraum zu bearbeiten. Hierzu veröffentlicht die Stiftung in unregelmäßigen Abständen Ausschreibungen.

Die Daimler und Benz Stiftung fördert Wissenschaft und Forschung.Dazu richtet sie innovative und interdisziplinäre Forschungsformate ein. Ein besonderes Augenmerk legt die Stiftung durch ein Stipendienprogramm für Postdoktoranden sowie die Vergabe des Bertha-Benz-Preises auf die Förderung junger Wissenschaftler. Mehrere Vortragsreihen sollen die öffentliche Sichtbarkeit der Wissenschaft stärken und deren Bedeutung für unsere Gesellschaft betonen.