Prof. Dr. Tobias Esch von der Universität Witten/Herdecke evaluiert einen speziell entwickelten Gesundheitsförderungskurs, der Menschen mit Multipler Sklerose (MS) dabei helfen soll, ihre Selbstwirksamkeit zu erhalten oder zurückzuerlangen. Dr. Joanna Dietzel und Prof. Dr. Benno Brinkhaus von der Charité – Universitätsmedizin Berlin fokussieren sich in ihrer Studie auf Blasenstörungen als häufiges Symptom der MS. Sie prüfen, ob die elektrische oder manuelle Stimulation von Akupunkturpunkten die Kontrolle über die Harnblasenfunktion wiederherstellen kann.
Multiple Sklerose ist eine chronische entzündliche Erkrankung des Zentralen Nervensystems, die Hirn und Rückenmark umfasst. Verlauf und Beschwerdebild äußern sich individuell, weshalb MS auch als "Krankheit mit den 1.000 Gesichtern" bekannt ist. Zu den Symptomen zählen unter anderem Fatigue, Schmerzen und Einschränkungen der sogenannten Exekutivfunktionen, die das bewusste Steuern von Denken und Verhalten ermöglichen. Stress kann den Krankheitsverlauf negativ beeinflussen, und heilbar ist MS leider nicht. Für Patientinnen und Patienten ist daher eine Reduktion der Symptome, das Verlangsamen der Krankheitsprogression und insbesondere die Erhaltung der Lebensqualität von enormer Bedeutung. Die Carstens-Stiftung fördert zwei Projekte, die genau hier ansetzen.