
Sie sind schwammartig, ultraleicht und hochporös – und sie bestehen zu 99,9 Prozent aus Luft: Aeromaterialien. Dabei handelt es sich um komplexe Strukturen, die ein Netzwerk aus Hohlröhren bilden. Die Preisträgerin Lena Marie Saure hat sie erforscht, um Licht bzw. Strom in kontrollierter und ressourcenschonender Form in Wärmeenergie umzuwandeln. Während andere Materialien Licht an der Oberfläche absorbieren, erfolgt die Energieumwandlung durch Aeromaterialien innerhalb des gesamten Volumens. Das schafft Perspektiven für ihren Einsatz in unterschiedlichen Industriebranchen, etwa bei Hochleistungsbeleuchtungen, mikrofluidischen Pumpen oder pneumatischen Aktoren. Im Rahmen der Dissertation wurden bereits drei Patente angemeldet.
Für ihre wissenschaftlichen Leistungen wurde Lena Marie Saure, die ihre Dissertation am Institut für Materialwissenschaft der Universität Kiel geschrieben hat, am 16. Juli 2024 in Heidelberg mit dem BerthaBenz-Preis der Daimler und Benz Stiftung geehrt. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung erhalten Ingenieurwissenschaftlerinnen, die durch ihre Forschung während der Promotion einen besonderen Beitrag für die Gesellschaft geleistet haben. "Der Bertha-Benz-Preis ist eine Überraschung und Bestätigung meiner Forschungsarbeit", sagt Saure. "Da er bundesweit ausgeschrieben wird und es so viele tolle ingenieurwissenschaftliche Innovationen gibt, habe ich kaum darauf zu hoffen gewagt!"