13.02.2025
Die Zempelin-Stiftung im Stifterverband fördert Forschung in Transformativen Wissenschaften und finanziert seit 2022 das Programm "Transformation und Nachhaltigkeit" – kurz TrafoNa – an der Universität Wuppertal. Zu diesem gehören auch die TrafoNa-Promovierendentage. Maike Demandt und Nathalie Paust vom Wuppertal Institut haben an dem Format für Promovierende teilgenommen – sie berichten von ihren Erfahrungen.
Transformation und Nachhaltigkeit gewinnen zunehmend an Bedeutung: Transformative Wissenschaft will unterschiedliche Akteure etwa aus Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft einbeziehen und gesellschaftliche Impulse auslösen.
Neue Perspektiven zu schaffen, das ist auch das Ziel der TrafoNa-Promovierendentage. Im Rahmen der Veranstaltung können sich Promovierende verschiedener Fachrichtungen vernetzen, es wird ein Austauschraum für die Auseinandersetzung mit fachlichen Themen geschaffen sowie Anleitung für Fragen des Karrieremanagements und der persönlichen Weiterentwicklung gegeben. Das kostenlose Format richtet sich an alle Promovierenden, die zu Themen von Transformation und Nachhaltigkeit arbeiten.
Bei den zweiten TrafoNa-Promovierendentagen im Oktober 2024 waren Maike Demandt und Nathalie Paust, beide Wissenschaftlerinnen am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie in der Abteilung Kreislaufwirtschaft, mit dabei. Maike Demandt untersucht in ihrer Promotion, wie technische Textilien in der Automobilindustrie wirtschaftlich länger genutzt werden können, um Ressourcen zu schonen und Abfälle zu vermeiden. Nathalie Paust entwickelt im Rahmen ihres Promotionsvorhaben ein Konzept für ein resilientes Datenmanagementsystem für digitale Produktpässe in der Elektromobilität mit dem Ziel, die Kreislaufwirtschaft in dieser Branche voranzutreiben. Wie haben die beiden Researcherinnen die TrafoNa-Promovierendentage erlebt? Und was haben sie sowohl beruflich als auch für sich persönlich mitgenommen?
Wieso habt ihr an den TrafoNa-Promovierendentagen 2024 teilgenommen?
Maike Demandt: Ich stehe mit meiner Promotion noch ganz am Anfang und wollte gerne wissen, worauf man achten sollte, was anderen Doktorandinnen und Doktoranden geholfen hat und wie man sich am besten strukturiert. Vor allem der Austausch mit anderen Promovierenden war mir wichtig, aber auch schon erste inhaltliche Workshops zur Promotion haben mich interessiert. Das vorläufige Veranstaltungsprogramm wirkte sehr abwechslungsreich und interessant, da es neben Fachvorträgen (zum Beispiel zu bestimmten Journals) auch Workshop-Formate zur mentalen Gesundheit und einige Bewegungseinheiten enthielt.
Nathalie Paust: Auch ich stehe noch am Anfang meiner Promotion und habe mir durch die Teilnahme erhofft, einen besseren Überblick darüber zu bekommen, was mich in den nächsten vier Jahren erwartet. Durch den Austausch mit anderen Doktorandinnen und Doktoranden, die bereits etwas länger dabei sind, habe ich mich darauf gefreut, von ihren bisherigen Erfahrungen zu lernen und wertvolle Tipps zu sammeln.
Wie habt ihr die TrafoNa-Promovierendentage erlebt?
Nathalie Paust: Die drei Veranstaltungstage haben mich auf vielseitige Art bereichert. Besonders in positiver Erinnerung sind mir aber der Workshop "Selfcare in der Promotion" und die Peer-Schreibberatung geblieben. Beim Selfcare-Workshop konnte ich durch die einzelnen Übungen lernen, in welchen Bereichen ich noch an mir arbeiten kann bzw. wo ich besonders auf mich Acht geben sollte. Die im Workshop geübten Rollenspiele zum Thema "Grenzen setzen" haben mich auch sehr gestärkt, und eine dieser Situationen war tatsächlich sehr nah an meinem beruflichen Alltag, weshalb ich daraus besonders viele Erkenntnisse für meine persönliche Entwicklung ziehen konnte. Die Peer-Schreibberatung war für mich ebenfalls eine sehr wertvolle Erfahrung. Die Möglichkeit, meinen Text im Vorfeld an eine fachfremde Partnerin zu schicken und ihn dann bei der Veranstaltung zu diskutieren, hat mir einen völlig neuen Blickwinkel auf meine Arbeit eröffnet. Die präzisen Fragen meiner Peer-Partnerin zu meiner Argumentation haben mich dazu angeregt, meine Forschungsfragen zu vertiefen und meine Ausführungen zu präzisieren. Auch die anschließende Diskussion über ihre Themen hat mich sehr bereichert und mir große Freude bereitet. Ich glaube, dadurch meine Promotion nun strukturierter angehen und einige Stolperfallen vermeiden zu können, die mich ansonsten sicher einiges an Zeit und Frustration gekostet hätten.
Maike Demandt: Ich fand die ganze Veranstaltung trotz des dichten ganztägigen Programms sehr kurzweilig. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich habe wirklich viel mitgenommen. Ich habe sowohl hilfreichen inhaltlichen Input zur Konkretisierung meiner Forschungsfrage bekommen als auch nützliche Tools für den Schreibprozess kennengelernt. Durch den Selfcare-Workshop nehme ich zusätzlich wertvolle Tipps mit, die ich auch über die Promotion hinaus anwenden möchte. Es war insgesamt eine tolle Gruppe: Es war sehr harmonisch und alle haben sich stark beteiligt – das finde ich immer wichtig, denn nichts ist langweiliger, als wenn sich niemand beteiligt und man sich gegenseitig anschweigt.
Was würdet ihr euch für Promovierende wünschen, die zu Themen von Transformation und Nachhaltigkeit arbeiten?
Maike Demandt: Ich würde mir wünschen, dass es mehr solche abwechslungsreichen Formate gibt. Insbesondere, dass Punkte zur mentalen Gesundheit aufgenommen werden und es nicht nur inhaltlich um die Promotionsthemen geht, ist mir sehr wichtig, denn der Forschungsalltag ist schon stressig genug. Außerdem ist es motivierend zu sehen, dass andere den Weg auch schon gegangen sind und es geschafft haben. Auch wenn man sich vielleicht denkt "Puh, da bin ich schon wieder tagelang unterwegs und habe volles Programm", lohnt es sich auf jeden Fall, teilzunehmen – und noch dazu werden die Kosten übernommen. Die Möglichkeit, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen und Tipps zu erhalten, ist auf jeden Fall sehr wertvoll für mich als Promovierende.
Nathalie Paust: Ich würde mir sehr wünschen, dass meine Peers ein Thema finden, das nicht nur einen signifikanten Beitrag zur Transformation und Nachhaltigkeit leistet, sondern auch ihre persönliche Leidenschaft entfacht und sie über einen längeren Zeitraum motiviert. Formate wie die TrafoNa-Promovierendentage können dazu beitragen, dass sich Promovierende aus verschiedenen Forschungsfeldern vernetzen und somit Synergien nutzen können.
Die Zempelin-Stiftung im Stifterverband wurde 1993 von Liselotte und Hans-Günther Zempelin gegründet. Hans-Günther Zempelin war von 1975 bis 1985 Vorstandsvorsitzender des Wuppertaler Glanzstoffunternehmens ENKA AG. Übergeordneter Zweck der Stiftung ist die Förderung von Wissenschaft und Bildung – sie setzt dabei den Schwerpunkt auf Forschung in Transformativen Wissenschaften und finanziert seit 2022 das TrafoNa-Programm an der Universität Wuppertal. 2024 fanden die TrafoNa-Promovierendentage bereits zum zweiten Mal statt.
ist Stiftungsmanagerin im Team "Wissenschaft und Umwelt" im Deutschen Stiftungszentrum.
T 0201 8401-231
Ansprechpartnerin zu den TraFoNa-Promovierendentagen:
Dr. Britta Acksel
Wuppertal Institut für
Klima, Umwelt, Energie
E-Mail senden