Die rasche Urbanisierung in Subsahara-Afrika führt zu einer erheblichen Belastung der Infrastruktur. Es gibt massive Schwierigkeiten bei Stromversorgung, Straßennetz, öffentlichen Verkehrsmitteln sowie Wasserversorgung und Abwassersystemen, die mit dem Wachstum nicht Schritt halten. Das von der Stiftung geförderte Projekt zielt unter der Leitung von Prof. Dr. Wilhelm Stork, Karlsruher Institut für Technologie, darauf ab, Akteure aus Wissenschaft, Politik, Infrastruktur und Stadtplanung zusammenzubringen, um neue Lösungen zu entwickeln.
"Das Hauptproblem ist der Mangel an Daten über den derzeitigen Zustrom von Menschen in die städtischen Zentren", erklärt Stork. "Die Mittel der Stiftung möchten wir nutzen, um mithilfe technologischer Innovationen einen Beitrag für ein besseres Leben der Menschen vor Ort zu leisten." In Kooperation mit verschiedenen Partnern in Äthiopien werden die Wissenschaftler über sogenannte Internet-of-Things-Sensoren, die für intelligente Städte entwickelt werden, unter anderem Daten zum Energieverbrauch oder Verkehrsaufkommen sammeln. Kombiniert mit lokalen Informationen aus Wirtschaft und Politik bilden diese die Basis, um einen sogenannten digitalen Zwilling der Stadt zu entwickeln. Durch Modellierungen lassen sich schließlich Gebiete mit dem größten Zustrom von Menschen und dem damit verbundenen notwendigen Investitionsbedarf identifizieren – und Zukunftsszenarien für lebenswerte Metropolen entwerfen.