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Reuter-Stiftung vergibt
Preise für Integration

Aktuelles aus den Stiftungen
Aktuelles aus den Stiftungen

Reuter-Stiftung vergibt
Preise für Integration

Die Helga und Edzard Reuter-Stiftung hat in Berlin ihre Stiftungspreise vergeben. Geehrt wurden die Organisation meet2respect aus Berlin und der Bäckermeister Björn Wiese aus Eberswalde. Beide Preisträger engagieren sich seit Jahren auf unterschiedliche Weise für die Integration von Menschen verschiedener Herkunft und Religionen. Die Stiftungspreise sind mit jeweils 15.000 Euro dotiert.

  • meet2respect setzt sich ein für ein tolerantes und friedliches Miteinander von Menschen unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen. Dafür organisiert die Initiative gemeinsame Schulbesuche von Imamen und Rabbinern, überwiegend in fünften und sechsten Klassen; zumeist in Schulen mit mehrheitlich muslimischer Schülerschaft. Ziel dabei ist es, religiöse Konflikte oder antisemitische Vorfälle aufzuarbeiten und zu einem gewaltfreien und toleranten, respektvollen Miteinander zu motivieren.
     
  • Björn Wiese lebt in seinem Bäckereiunternehmen Integration beispielgebend vor. Er bildet junge, geflüchtete Menschen aus und bietet ihnen Arbeitsplätze an. 20 Prozent der Belegschaft besitzen einen Migrationshintergrund, einige von ihnen haben inzwischen Leitungsfunktionen übernommen. Integration hört für Bäckermeister Wiese nicht in seinem Betrieb auf. Seit Ende 2024 engagiert er sich auch im Beirat für Migration und Integration des Landkreises Barnim in Brandenburg.
Preisverleihung der Helga und Edzard Reuter-Stiftung 2025 (Foto: DSZ)
Foto: DSZ
DSZ-Geschäftsführer Matthias Schmolz (li.) mit Peter Conrad, Seda Colak und Elias Dray von meet2respect auf der Bühne

 
Die Helga und Edzard Reuter-Stiftung würdigt seit 30 Jahren Menschen und Projekte, die sich auf herausragende Weise um die Völkerverständigung und das friedliche Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher ethnischer, kultureller oder religiöser Herkunft verdient gemacht haben. Die Ehrungen in diesem Jahr finden auch in Erinnerung an die Stiftungsgründer statt, die im Oktober und November 2024 verstorben waren.

So würdigte Dr. Martin Brudermüller, Aufsichtsratsvorsitzender der Mercedes-Benz Group AG, den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden des Konzerns als "visionären Denker und engagierten Philanthropen". Edzard Reuter sei stets ein "unermüdlicher Streiter für eine gerechtete Welt" gewesen. Dessen "Forderung nach moralischem Handeln in der Wirtschaft ist aktueller denn je", so Brudermüller.

Auch das langjährige Mitglied des Kuratoriums der Stiftung, Prof. Dr. Haci-Halil Uslucan, zeigte sich vom Wirken Edzard Reuters und seiner Frau beeindruckt. Sie hätten stets "ihre Vision eines geschwisterlichen und brüderlichen Lebens im Herzen" getragen und ein "inklusives Wir" gelebt, "das Einheimische und Zugewanderte gleichermaßen umfasste", das "nach vorn gerichtet" war und "die Last von den Schultern vieler Zugewanderter genommen" habe. Die Stiftung würde in diesem Sinne das Werk ihrer Gründer fortsetzen, betonte Uslucan.

Preisverleihung der Helga und Edzard Reuter-Stiftung 2025 (Foto: DSZ)
Foto: DSZ
Dr. Susanne Eisenmann, die Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung, interviewt Bäckermeister Björn Wiese

ÜBER DIE HELGA UND EDZARD REUTER-STIFTUNG

Um das gesellschaftliche Miteinander in Deutschland zu fördern, unterstützt die gemeinnützige Helga und Edzard Reuter-Stiftung Personen und Institutionen, die sich engagieren, um die Integration voranzubringen. Die Preisträger werden vom Kuratorium der Stiftung bestimmt, dem derzeit folgende Personen angehören: Dr. Susanne Eisenmann (Kuratoriumsvorsitzende), Prof. Barbara John, Prof. Dr. Dr. h.c. Wolf Lepenies, Prof. Dr. Stephan Scherer, Matthias Schmolz und Prof. Dr. Haci-Halil Uslucan.

Die Stiftungsgründer, Helga und Edzard Reuter, waren im Oktober und November 2024 verstorben. Edzard Reuter, Sohn des legendären Berliner Bürgermeisters Ernst Reuter, war Daimler-Benz-Vorstandsvorsitzender und Ehrenbürger Berlins. Er wirkte in vielen kulturellen und wissenschaftlichen Förderkreisen und Stiftungen mit. Helga Reuter hatte die Stiftung 1995 zusammen mit ihrem Mann gegründet und deren Arbeit fortan begleitet.