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Dr. Rebecca Achenbach erhält den Klaus-Dyckerhoff-Preis 2025

Dr. Rebecca Achenbach erhält den Klaus-Dyckerhoff-Preis 2025

Dr. Rebecca Achenbach von der RWTH Aachen erhält heute auf den Ulmer Betontagen den Klaus Dyckerhoff-Preis für Junge Wissenschaftler(innen). Die Preisträgerin wird für ihre "exzellenten Forschungsarbeiten zur Passivierung der Stahlbewehrung in Betonen mit alternativen Bindemitteln während der Initiierungsphase" ausgezeichnet.

Die Dres. Edith und Klaus Dyckerhoff-Stiftung würdigt mit der Vergabe des Klaus Dyckerhoff-Preises 2025 eine vielversprechende Wissenschaftlerin, deren Arbeiten durch eine anwendungsnahe Grundlagenforschung geprägt sind. Sie wird für ihre Dissertation "Corrosion protection of steel reinforcement by alternative binder types" ausgezeichnet, die die Preisjury in "ihrer Tiefe und Detailtreue überzeugt hat".

Herstellung und Verarbeitung herkömmlicher Portlandzemente belasten die Umwelt, vor allem durch hohe CO2-Emissionen. Weltweit werden daher neue Bindemittel als Alternative gesucht. Diese alternativen Bindemittel unterscheiden sich in ihren Eigenschaften von genormten Zementsorten und beeinflussen die Dauerhaftigkeit der Stahlbetonbauteile, also der in den Beton eingearbeiteten Stahlbewehrung. Dr. Achenbach hat in ihrer Dissertation neun verschiedene Typen alternativer Bindemittel unter die Lupe genommen und auf ihre Eignung im Stahlbeton untersucht. Dabei standen nicht nur deren korrosionsrelevante Eigenschaften im Mittelpunkt der Untersuchungen. Vielmehr hat Rebecca Achenbach auch die bisher gängigen Prüf- und Bewertungsmethoden daraufhin bewertet, ob und in welchem Maße sie überhaupt für die alternativen Bindemitteltypen anwendbar sind. Es zeigte sich, dass die Verwendung von kalzinierten Tonen, von Stahlschlacken und auch von bestimmten C-S-H-basierten Bindemitteln zur Passivierung der Stahlbewehrung führen, also um den Stahl eine Schutzschicht gebildet wird, die vor Verrostung schützt.

Die Preisträgerin erhält den mit 10.000 Euro dotierten Preis ungeteilt. Er wird heute auf den Ulmer Betontagen verliehen, Europas größtem Fachkongress der Betonbranche. Die Laudatio hält Prof. Dr. Dirk Lowke, Lehrstuhlinhaber für Binder Jetting Technology an der Technischen Universität München und Mitglied der Preisjury des Klaus Dyckerhoff-Preises.

Rebecca Achenbach studierte Umweltingenieurwissenschaften an der RWTH Aachen und promovierte 2024 am dortigen Institut für Baustoffforschung (ibac). Dort leitet sie seit Juli 2024 die Arbeitsgruppe "Erhaltung und Instandsetzung".

Der Klaus Dyckerhoff-Preis für Junge Wissenschaftler(innen) wird alle 18 Monate international ausgeschrieben. Prämiert werden wissenschaftliche Arbeiten zur Erforschung, Anwendung oder Herstellung von hydraulischen oder alternativen Bindemitteln. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und richtet sich an Personen, die noch nicht in leitender Funktion tätig sind. Über die Preisträgerinnen und Preisträger entscheidet das Stiftungskuratorium nach Vorschlag einer vierköpfigen Preisjury aus Wissenschaft und Wirtschaft.

Die Dres. Edith und Klaus Dyckerhoff-Stiftung wurde 1994 durch die Privatleute Dr.-Ing. Edith Dyckerhoff und Dr.-Ing. Klaus Dyckerhoff errichtet, um wissenschaftliche Zwecke, vor allem im Baustoffbereich, zu fördern. Zudem widmet sich die Stiftung der sozialen und städtebaulichen Entwicklung des Wiesbadener Stadtteils Amöneburg. Die Stiftung wird treuhänderisch im Stifterverband verwaltet.