Henry David Wichter ist Arzt in Weiterbildung in der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie am Universitätsklinikum Bonn unter der Leitung von Prof. Dr. med. H. Vatter. Er untersucht in seinem Promotionsprojekt den Einfluss der dekompressiven Schädeloperation auf die berufliche Wiedereingliederung von Patientinnen und Patienten nach einem schweren Schädelhirntrauma.
Schwere Schädelhirntraumata gehören weltweit zu den häufigsten Ursachen für traumabedingte Todesfälle und langfristige Behinderungen. Allein in Europa werden jährlich etwa zwei Millionen Menschen mit einer traumatischen Hirnverletzung hospitalisiert. Die dekompressive Schädeloperation, bei der ein Teil der Schädelkalotte entfernt wird, kann das Überleben der Betroffenen verbessern. Diese Fragestellung steht im Mittelpunkt der Forschungsarbeit.
Das Projekt untersucht die sogenannte "Return-to-Work-Rate" von Betroffenen nach der Operation. Es werden medizinische und berufliche Daten analysiert, um Risikofaktoren zu identifizieren, die eine frühe Prognose zur langfristigen Arbeitsfähigkeit ermöglichen. Durch statistische Analysen sollen Verletzungsmuster und deren Auswirkungen auf die berufliche Reintegration erforscht werden. Ziel ist die Entwicklung eines prädiktiven Modells, das anhand früher klinischer Parameter die Wahrscheinlichkeit einer beruflichen Wiedereingliederung berechnen kann.
Die Forschungsergebnisse könnten dazu beitragen, die Akutversorgung von Patientinnen und Patienten mit schwerem Schädelhirntrauma gezielt zu optimieren und Rehabilitationsmaßnahmen individuell anzupassen.