17.02.2021 - Online
Wie Stiftungen mit ihrem Engagement für Regenwald, Moor und Co. effektiver Klimaschutz gelingt
Der Erhalt und die Wiederherstellung von natürlichen Ökosystemen sind entscheidende Schlüssel für die Menschheit beim Klimaschutz – und dennoch wird Naturschutz noch zu wenig als Teil der Lösung wahrgenommen. Wie können Stiftungen dazu beitragen, Naturschutz in der Klimadebatte zu stärken? Ein Gespräch mit der Stifterin Juliane Diller, die mit der Panguana Stiftung den Schutz und die Erforschung des peruanischen Regenwaldes sichern hilft – und damit auch unser Überleben.
Im Mittelpunkt des Online-Workshops der Panguana Stiftung, der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und des Deutschen Stiftungszentrums stand die Frage, was Stiftungen im Rahmen ihrer Aktivitäten dafür tun können, dass Potenziale, die der Naturschutz für die Bewältigung der Klimakrise bietet, mehr genutzt werden. Der Workshop ermöglichte einen interaktiven und offenen Austausch darüber. Die Moderation übernahm Dr. Katharina Braig (GIZ).
17. Februar 2021
15:00 bis 16:00 Uhr
Online-Workshop
Gesunde und artenreiche Ökosysteme sind essenziell für das menschliche Wohlergehen – sie versorgen uns nicht nur mit Lebensgrundlagen wie Wasser und Nahrung, sondern mildern Auswirkungen des Klimawandels ab. Unverzichtbar ist etwa der Beitrag des Amazonas-Regenwaldes: Er nimmt riesige Mengen CO2 auf, speichert den Kohlenstoff in Pflanzen sowie im Boden und produziert mehr als 20 Prozent des weltweiten Sauerstoffs. Dennoch ist die Abholzung in Amazonien weiter auf Rekordniveau.
Die Frage ist: Wenn die Natur unser stärkster Verbündeter in der Klimakrise ist – wie kann es gelingen, häufiger mit und für sie zu arbeiten anstatt gegen sie? Eine mögliche Antwort hat die Stifterin Juliane Diller im Rahmen des Workshops gegeben. Die von ihr errichtete Panguana Stiftung sichert dauerhaft den Betrieb der ältesten biologischen Forschungsstation in Peru sowie den Schutz und die Erforschung von über 1.500 Hektar Tiefland-Regenwald und Umgebung. Im Rahmen ihres Stiftungsengagements setzt Juliane Diller sowohl auf die Kooperation mit der indigenen Bevölkerung und Behörden als auch darauf, Spender und Sponsoren für eine Vergrößerung der zum Naturschutzgebiet erklärten Fläche zu gewinnen, um diese für die Zukunft zu erhalten.
Dillers Biografie ist eng mit dem Regenwald verbunden. 1971 stürzte sie bei einem Flugzeugunglück über dem peruanischen Regenwald ab und überlebte als einzige – die Urwaldbäume federten ihren Sturz ab. Ihre Geschichte ging damals um die Welt. Heute rettet sie mit ihrer Stiftung den Regenwald, der als junge Frau ihr Leben gerettet hat.
Die Zukunft des Regenwalds, über dem ich abstürzte, der mich aufnahm und rettete und mir so viel schenkte, ist auch die Zukunft der Menschheit, unseres Klimas und unseres Planeten Erde. Wer so stark damit verbunden ist wie ich, wird niemals aufhören, sich um seinen Erhalt zu kümmern.
Der Workshop beschloss die Veranstaltungsreihe "Klimawandel – Wie jede Stiftung Teil der Lösung wird", eine gemeinsame Initiative von Active Philanthropy und DSZ.
Auftakt der Veranstaltungsreihe war eine Diskussion mit Prof. h.c. Dr. Juliane Diller (Panguana Stiftung), Dr. Eckart von Hirschhausen (Stiftung Gesunde Erde Gesunde Menschen), Dr. Felicitas von Peter (Active Philanthropy) und Erich Steinsdörfer (Deutsches Stiftungszentrum) am 28. Oktober 2020.
Im Rahmen der Reihe fanden außerdem die Workshops "Wie fange ich an, Klimawandel in meine Stiftung zu integrieren", geleitet von Dr. Felicitas von Peter und Dr. Johannes Lundershausen von Active Philanthropy, und "Gesunde Erde – Gesunde Menschen: Warum wir nicht das Klima retten müssen, sondern uns" mit Dr. Eckart von Hirschhausen (Stiftung Gesunde Erde Gesunde Menschen) statt.