Diversität und Stiftungen – Teil 5
Beitrag von Anke Pätsch, Stiftung Kleist-Museum,
zuvor Bundesverband Deutscher Stiftungen
Das Herzstück einer Organisation sind die Menschen, die für sie arbeiten. Damit ist Personalpolitik ein zentrales Thema jeder Organisation, denn sie regelt, wie Menschen miteinander arbeiten und umgehen. Diversitätsgerecht ist Personalpolitik, wenn sie mitdenkt, dass unsere Gesellschaft vielfältig ist, und Entscheidungen zugunsten dieser Vielfalt trifft. Personalpolitik gestaltet Strukturen, die nach innen und außen gerichtet sind. Sie trägt somit zur Kultur und Wahrnehmung einer Organisation bei, prägt deren Bekanntheit und Image. Sie kann die Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden durch Maßnahmen der Personalentwicklung, die Leistungsbereitschaft durch die Art der (kooperativen, partizipativen, feministischen) Führung, die Effektivität der Mitarbeitenden und ehrenamtlich Tätigen unter anderem durch Arbeitsmittel oder Arbeitsplatzgestaltung beeinflussen und Gehaltsgerechtigkeit herstellen.
In Personalstrategien, der Satzung, der Geschäfts- oder Betriebsordnung formulierte Grundsatzentscheidungen sind für Führungskräfte ein Maßstab, um passgenaue Einzelentscheidungen zu fällen. Personalpolitische Leitlinien werden in schriftlichen Anweisungen, mündlich oder qua Tradition festgelegt. Instrumente der Personalpolitik sind unter anderem Regelungen zu Arbeitszeit, Compliance, Entgelt, Entwicklung, freiwilligen Sozialleistungen.
Sich bewusst zu machen, dass wir uns ähnliche Menschen bevorzugen, ist ein erster wichtiger Schritt, um diverser zu werden. Ebenso wichtig ist es, zu erkennen, dass es horizonterweiternd, innovationsfördernd, sogar überlebenswichtig sein kann, verschiedene Perspektiven einzubeziehen. Studien haben nachgewiesen, dass diverse Teams in der Regel erfolgreicher sind. Jede Organisation sollte sich daher überlegen, welcher Mix an Talenten am besten auf die Ziele ihrer Organisation einzahlt, sie komplementiert und ob alle betroffenen Teile der Gesellschaft angemessen repräsentiert sind.
Die beste Chance für diverse Teams sind Neueinstellungen. Personalverantwortliche, Führungskräfte und Personalagenturen sollten daher die Kriterien für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgfältig prüfen (2). Sie sind auch dafür verantwortlich, dass alle Mitarbeitenden wissen, warum es gut ist, unterschiedliche Menschen zu beschäftigen und wie es sich auf Organisationskultur auswirkt. Die Vorbildwirkung von Führungskräften ist hier extrem wichtig.
1. Auswahlprozesse standardisieren
2. Arbeitskultur anpassen
3. Personalentwicklung und Beförderungen offen für alle
Anke Pätsch
Stiftung Kleist-Museum, zuvor Bundesverband Deutscher Stiftungen
Foto: Tobias Tanzyna