Diversität und Stiftungen – Teil 13
Beitrag von Alexander Roth-Grigori, t-online, zuvor Stifterverband
Veranstaltungen sind der Ort, an dem wir mit anderen in den Dialog treten, Diskussionen anstoßen, uns präsentieren und Außenstehenden einen Einblick in unsere Arbeit und unsere Teams geben. Sie spiegeln unsere Werte und Positionen. Es liegt bei uns, Veranstaltungen – angefangen von Fachgesprächen hin zu Diskussionen oder Expertise-Runden, Konferenzen, Seminare, Webinare – diversitätsgerecht zu gestalten. (1)
Eine einfache Formel lautet: "Nicht über uns ohne uns!" Thema und Zielgruppen der Veranstaltung sind die wichtigsten Kriterien für Planung einer Veranstaltung. Wenn auf einer außenpolitischen Diskussion über die Ukraine auf dem Podium keine Person aus der Ukraine vertreten ist, muss es einen triftigen Grund geben, und dieser sollte angesprochen werden. Ansonsten wirkt die Veranstaltung nicht authentisch. Das heutige Publikum honoriert bewussten Umgang mit Diversität und kritisiert fehlendes Bewusstsein.
Stiftungen und andere gemeinnützige Organisationen haben auf Veranstaltungen die Chance, öffentlichkeitswirksam für Diversität einzutreten. Damit dies gelingt, bedarf es einer bewussten Entscheidung dazu sowie sorgfältiger Planung. Beste Grundlage dafür ist ein organisationsweites Bekenntnis zur Vielfalt.
Veranstaltungen diversitätsgerecht zu planen, umzusetzen und zu evaluieren, erfordert deutlich mehr Feingefühl und Engagement, teilweise auch mehr Ressourcen. Gefragt sind Führungskräfte, Projektmanagerinnen und Projektmanager sowie Veranstaltungsmanagerinnen und Veranstaltungsmanager.
Zu jeder Veranstaltung gehört nicht nur ein diverses Publikum, sondern auch diverse Sprecherinnen und Sprecher. (2) Ein ausgewogenes Verhältnis der Geschlechter sollte immer beachtet werden. Sprecherinnen und Sprecher mit Migrationshintergrund oder anderen Diversitätsaspekten (zum Beispiel sexuelle Orientierung, Behinderung, soziale Herkunft, Alter) sind ein Gewinn für jede Diskussionsrunde, da sie Fachthemen, spezifische Arbeitsbereiche und Alltagsleben aufgrund ihrer persönlichen Erfahrungen und ihres Hintergrundes aus einer anderen Perspektive beleuchten und beurteilen können. Diversity-sensible Veranstaltungen bieten zudem die Chance, auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sonst eher im Hintergrund agieren und manchmal wenig wahrgenommen werden, aktive, sichtbare Rollen zu geben.
1. Wer spricht auf Veranstaltungen?
2. Repräsentation der Organisation und ihrer Angestellten
3. Rund um die Veranstaltungsorganisation
(1) Avature: Warum Events das Rückgrat jeder Diversity-and-Inclusion-Strategie bilden
(2) Bizzabo Blog: 7 Ways To Ensure Your Event Champions Diversity and Inclusion
(3) Auf Webseiten wie speakerinnen.org kann man diverse Sprecherinnen und Sprecher finden und anfragen.
(4) Zum Beispiel der Diversity-Kodex der Initiative D21
(5) Charta der Vielfalt
(6) Skift Meetings: 4 Steps to Implementing Diversity at Events
Alexander Roth-Grigori
t-online, zuvor Stifterverband
Foto: Robert Recker im Auftrag für t-online