Klima, Pandemie, Krieg, Inflation und schwindender gesellschaftlicher Zusammenhalt – wir leben in einer Zeit der Dauerkrise, in der vieles bedroht ist, was lange als selbstverständlich galt. Mit Blick auf die sozialen, wirtschaftlichen, politischen und ökologischen Systeme erscheinen Kippmomente allgegenwärtig und die Grundlagen von Prosperität und gesellschaftlichem Fortschritt gefährdet. Angesichts dieser neuen Fragilität – eine Fragilität, die den Generationen X, Y, und Z wohl nur noch aus Geschichtsbüchern bekannt sein dürfte – fällt es schwer, nicht die Zuversicht zu verlieren.
Doch Resignation ist keine Alternative. So steht auch der Begriff "Krise" in seiner ursprünglich griechischen Bedeutung nicht für Kollaps, Endzeit oder Zusammenbruch, sondern für die Beurteilung und Entscheidung an einer Weggabelung. Mit anderen Worten: für das, worauf es ankommt, wenn man mit den Herausforderungen des Wandels konfrontiert wird. Anstatt also zu resignieren, heißt es jetzt viel mehr, Gesellschaft zu gestalten – zum Besseren. Doch wer übernimmt dabei die notwendige Verantwortung? Wer kann sie in einer pluralen, demokratischen Gesellschaft überhaupt übernehmen? In welche Richtung soll es gehen? Und wie lässt sich vor allem auch durch gesellschaftspolitisches Engagement – im Großen wie im Kleinen – die angespannte Lethargie der Dauerkrise überwinden? Zu diesen Fragen haben Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft, Stiftungswesen und Sport diskutiert.