Stiftungen unter dem Dach des DSZ engagieren sich
Die Hilfsbereitschaft in Deutschland seit Beginn des Ukraine-Krieges ist enorm. So engagieren sich auch zahlreiche Stiftungen unter dem Dach des Deutschen Stiftungszentrums – sei es in der Ukraine oder für die Geflüchteten, die in Deutschland ankommen. Im Folgenden finden Sie weitere Informationen, wie diese Unterstützung aussieht und wo Sie sich, wenn Sie selber helfen möchten, beteiligen können. Die Seite wird fortlaufend aktualisiert.
Das Bundesministerium der Finanzen (BMF) hat am 17. März 2022 ein Schreiben veröffentlicht, das über steuerliche Erleichterungen für Spenden zugunsten der Ukraine-Nothilfe informiert. In einem Beitrag stellt Rechtsanwalt Benjamin Weber die Ausnahmeregelungen ausführlich dar.
Sensationelle Spendenaktion von Sting:
Der Musiker spendet den Reinerlös seines neu aufgenommenen Songs "Russians (Guitar/Cello Version)" an das HelpUkraine.Center. Die Spenden werden über die Stiftung "Menschen für Frieden – Frieden für Menschen" abgewickelt, die von Ernst Prost errichtet wurde und die vom DSZ betreut wird. Die Stiftung ist Partner des HelpUkraine.Centers und unterstützt dieses von Anfang an.
Pressemitteilung zur Spendenaktion
Im Rahmen eines operativen Projekts in Höhe von rund 7.000 Euro hat die Alfred und Cläre Pott-Stiftung gemeinsam mit dem Rotary Club Essen Süd/Rotaract Club Essen jetzt einen Hilfstransport in die polnische Grenzstadt Przemysl ermöglicht. Transportiert wurden Lebensmittel, Hygieneartikel und Medikamente. Die Verteilung vor Ort – unter anderem an mehrere Krankenhäuser – wurde von zwei Rotary Clubs in Polen und in der Ukraine koordiniert. Auf der Rückreise nahm der Bus 28 ukrainische Geflüchtete, überwiegend Frauen, Kinder und Senioren, mit nach Essen.
Meldung auf der Website des Rotaract Club Essen
Die Stiftung Arboretum Park Härle wurde kurz nach Ausbruch des Krieges von ihrer ehemaligen Praktikantin Olena Nagaiska kontaktiert, die in der Nähe von Kiew wohnt. Der Kontakt zu ihr war über die Jahre nicht abgebrochen: Olena Nagaiska hat das Team des Arboretums und ihren Aufenthalt in Bonn im Jahr 2006 in guter Erinnerung behalten – im Frühjahr 2017 kam sie im Rahmen einer Deutschlandreise noch einmal zu Besuch. Die Stiftung hat ihr angesichts der dramatischen Lage in der Ukraine kurzentschlossen das Praktikantenhaus als vorübergehende Unterkunft für ihre Familie anbieten können. Seit ihrer Ankunft Anfang März 2022 hat sich die Familie inzwischen gut einleben können. Gemeinsam mit einem Netzwerk aus Nachbarschaft und Mitarbeitern des Arboretums unterstützt die Stiftung die Familie bei der Integration und bei den notwendigen Behördengängen. Der älteste Sohn Stanislav (13) hat sich kürzlich bei einer Bonner Waldorfschule vorgestellt, sein jüngerer Bruder Zakhar (8) ist bereits in der Gottfried-Kinkel-Grundschule in Oberkassel aufgenommen. Er hat direkt nach der Ankunft seinen achten Geburtstag im Park gefeiert und sich über viele Geschenke und einen schönen Kuchen aus dem Kreis der Arboretum-Mitarbeiter gefreut. Die Zwillinge Wladislav und Myrolslav (3) gehen bereits als Gäste in den benachbarten Kindergarten und spielen dort mit gleichaltrigen Kindern.
Die Borchert-Stiftung fördert den Verein "Hilfe für krebskranke Kinder" mit 15.000 Euro. Derzeit sorgt der Verein in seinem Familienzentrum in Frankfurt am Main für drei junge ukrainische Mütter, die mit ihren krebskranken Kindern nach Deutschland geflohen sind.
"Wir versorgen die Familien mit Lebensmitteln, Kleidung und allem, was man im Alltag benötigt. Vor allem aber unterstützen und ermöglichen wir die medizinische Versorgung der erkrankten Kinder in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Frankfurt", so Karin Reinhold-Kranz, Vorsitzende des Vereins. Ehrenamtlich tätige Dolmetscher und Übersetzer des Vereins unterstützen bei Gesprächen, helfen, die notwendigen Behördengänge vorzubereiten, und begleiten in die nahe gelegene Klinik.
Prof. Jan-Henning Klusmann, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin und Spezialist für Kinderonkologie, ergänzt: "Die Kinder haben eine strapaziöse Reise hinter sich und benötigen dringend medizinische Versorgung. Im kinderonkologischen Zentrum werden Sie nun weiter behandelt und betreut. Ich bin sehr dankbar für die Zusammenarbeit und die Kooperation mit dem Verein 'Hilfe für krebskranke Kinder Frankfurt e.V.' – ganz besonders in dieser herausfordernden Situation."
Pressemiteilung auf der Website des Vereins "Hilfe für krebskranke Kinder"
Mit 5.000 Euro unterstützt die E.O.-Stiftung die "Ukraine Nothilfe" des Straßenkinder e.V. in Berlin. Mit der Spende werden Nahrungsmittel und Medizin, Schutzräume für Menschen auf der Flucht und Evakuierungsmaßnahmen für Frauen und Kinder finanziert. Neben der E.O.-Stiftung unterstützen auch die PRANA-Stiftung und die Hahn Air Foundation die "Ukraine Nothilfe" des Straßenkinder e.V.
Website von Straßenkinder e.V.
Die Ernst Prost Stiftung "Menschen für Frieden – Frieden für Menschen" sammelt Spenden, um notwendige Verbandsmaterialien, Medikamente und medizinische Geräte zu kaufen und in die Ukraine zu bringen. Die Stiftung arbeitet mit einem Team von Helfern vor Ort in der Ukraine zusammen, erfährt so den genauen Bedarf an Hilfsmitteln und kann zielgenau diesen Bedarf decken. Die Logistik und der Transport über Polen in die Ukraine hinein sind organisiert. Die Stiftung freut sich über eine Unterstützung dieser dringend notwendigen Aktion. Zusammen für den Frieden! Zusammen für die Menschlichkeit!
Spenden auf der Website der Ernst Prost Stiftung
Ernst Prost Stiftung auf Betterplace
HelpUkraine.Center
Bereits seit 2017 unterstützt die Hahn Air Foundation über Straßenkinder e.V. ein Sportsozialprojekt in der ukrainischen Stadt Znamianka im Gebiet Kirovograd, vier Stunden südöstlich von Kiew. Hier hatten 100 bis 120 Kinder in einem umgebauten "Theaterhaus" bisher einen Raum, in dem sie geschützt aufwachsen konnten und gefördert wurden. Im Krieg ist das Jugendzentrum nun eine Anlaufstelle für Flüchtende, Familien in Not und Kinder geworden. Der Leiter des Jugendzentrums Serhii ist mit seinem Team Tag und Nacht im Einsatz, um besonders Frauen und Kindern humanitäre Hilfe zu leisten und diese mit einem gespendeten Bus in Sicherheit zu bringen. Der Verein ist gut vernetzt in der Ukraine und ist im ständigen Kontakt mit anderen Einrichtungen der Jugendsozialarbeit sowie zu kirchlichen Einrichtungen, Waisenhäusern und Kultureinrichtungen. Um direkt und dem aktuellen Bedarf entsprechend vor Ort helfen zu können, hat Straßenkinder e.V. ein Spendenkonto "Ukraine Nothilfe" eingerichtet. Die Spenden dienen der Finanzierung von Nahrungsmitteln und Medizin, Schutzräumen für Menschen auf der Flucht und Evakuierungsmaßnahmen für Frauen und Kinder. Straßenkinder e.V. freut sich über eine Unterstützung.
Website von Straßenkinder e.V.
Die Stiftung Marienheim hat die Nothilfe Ukraine von UNICEF mit 10.000 Euro unterstützt – die Spende kommt den 7,5 Millionen Kindern zugute, deren Leben und Wohlergehen durch den Krieg in Gefahr sind. Die Stiftung unterstützt außerdem die Hilfsmaßnahmen von Straßenkinder e.V. in der Ukraine – ebenfalls mit 10.000 Euro.
UNICEF: Nothilfe Ukraine
Straßenkinder e.V. auf Facebook
Die Möllgaard-Stiftung fördert seit 2015 Wissenschafts- und Bildungsprojekte im Zusammenhang mit der Ukraine. Sie unterstützt Fellowships – zuletzt etwa die Yehudit und Yehuda Elkana Projektfellowships am Wissenschaftskolleg zu Berlin – und Stipendien, unter anderem für ukrainische Wissenschaftler und Schulbuchautoren am Georg-Eckert-Institut am Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung. Die aktuelle Förderperiode läuft noch bis 2024. Bis dahin wird die Möllgaard-Stiftung, beginnend in 2015, eine Fördersumme von insgesamt rund 204.000 Euro im Rahmen ihres Ukraine-Engagements ausgezahlt haben. In ihrer Kuratoriumssitzung im Juni 2022 werden voraussichtlich weitere Projekte mit dem Fokus auf die Ukraine beschlossen.
Mehr Info zur Marga und Kurt Möllgaard-Stiftung
Die Münchener Universitätsgesellschaft hat einen Spendenaufruf für ukrainische Studierende gestartet. Es gibt ca. 150 ukrainische Studierende an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), deren soziale Situation wegen der Unterbrechungen von Zahlungen aus der Ukraine ins Rutschen gerät. Vielen Studierenden wird auf nicht absehbare Zeit die elterliche Unterstützung fehlen, und nur wenige können das durch studentische Jobs ausgleichen. Um zu helfen, hat die Münchener Universitätsgesellschaft einen Notfallfonds in Höhe von 10.000 Euro für "Ukrainische Studierende in Not" eingerichtet. Das Geld wird schnell und unbürokratisch der Studentenhilfe München e.V. zur Verfügung gestellt, die es dann an hilfesuchende ukrainische Studierende weiterleitet.
Spenden auf der Website der Münchener Universitätsgesellschaft
Neben der Hahn Air Foundation und der Stiftung Marienheim unterstützt auch die Prana-Stiftung die "Ukraine Nothilfe" des Straßenkinder e.V. in Berlin - die Stiftung hat kurzfristig 15.000 Euro bereitgestellt.
Website von Straßenkinder e.V.
Die R+V-Versicherung hat ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dazu aufgerufen, sich an der Spendensammlung der R+V-STIFTUNG zugunsten der Ukraine zu beteiligen. Mit den Spendengeldern werden vor Ort im Kriegsgebiet tätige und anerkannte Hilfsorganisationen wie etwa "Ärzte Ohne Grenzen" unterstützt. Innerhalb nur einer Woche kamen Spenden in Höhe von rund 225.000 Euro zusammen. Jeden gespendeten Euro verdoppelt die R+V mit weiteren maximal 250.000 Euro.
Mehr Info auf der Website der R+V-Stiftung
Die Stiftung Preußische Seehandlung stellt Mittel in Höhe von 50.000 Euro zur Unterstützung eines Nothilfe-Programms in den Bereichen Kunst und Wissenschaft bereit. Unterstützt werden mit diesen Mitteln Forschende und Kunstschaffende aus der Ukraine sowie emigrierte und verfolgte Personen aus Russland.
Pressemitteilung vom 23. Februar 2023
Wintershall Dea solidarisiert sich mit den Menschen in der Ukraine und ruft gemeinsam mit der Wintershall Dea Stiftung für Demokratie und Vielfalt zu Spenden auf. Das Unternehmen hat bereits kurzfristig eine Million Euro für humanitäre Soforthilfe zur Verfügung gestellt und wird jede Spende ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verdoppeln. Ziel ist es, humanitäre und medizinische Unterstützung für die vom Krieg bedrohten Menschen in der Ukraine und in den angrenzenden Ländern zu ermöglichen.
Die Hilfsorganisation action medeor ist nun die erste Institution, die finanzielle Soforthilfe durch die Wintershall Dea-Stiftung erhält – für die medizinische Versorgung im Kriegsgebiet in der Ukraine und im Nachbarland Moldawien. "Dabei überlassen wir die großen bekannten NGOs anderen – wir unterstützen bestehende Partner und lokale Initiativen", erklärt Michael Sasse, Unternehmenssprecher und Vorstand der Wintershall Dea Stiftung. Action medeor erhält 350.000 Euro von der Stiftung für bis zu vier Hilfstransporte mit Antibiotika, Infusionslösungen, Medikamenten zur Versorgung von Brandwunden und zur Versorgung von chronisch Kranken. Zudem werden Nahtmaterial für Operationen und medizinisches Gerät an ein Partnerkrankenhaus in Ternopil (Westukraine) finanziert. Ein Teil der Spende soll für den Aufbau eines zweiten Hilfsstrangs für geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer verwendet werden, die in Moldawien ankommen – einem der ärmsten Länder in Europa.
Darüber hinaus will Wintershall Dea einen Beitrag zur Unterbringung und Betreuung von ukrainischen Geflüchteten leisten, insbesondere an seinen beiden Unternehmenszentralen in Kassel und Hamburg.